In der Nacht ging es wieder los. Hier in der Bucht konnte mir zwar (fast…) nichts gefährlich werden, da der Seeraum zu einer größeren Wellenbildung fehlte, die Fallböen waren aber mehr als beachtlich. Es riss mir das Solarpaneel, welches an vier Punkte an Deck gebunden war los und verbog es, mein Schlaucherl hob es hoch und drehte es so oft um, dass am Morgen die Leinen, mit denen es am Heck befestigt war, ineinander verdrillt waren. Das Sitzbrett ging dabei (wieder einmal…) verloren, ein echter Schwachpunkt des an sich sehr guten Gummiwutzlers. Ich klappte die Sprayhood um und band sie nieder, um den Luftwiderstand zu verringern, sicherte die ausgebrachten Fender mit einem zusätzlichen halben Schlag, band die Pinne quer an den Heckkorb, holte das Schwert hoch, rollte die Nationale ein, stellte am Lot den Tiefenalarm ein, falls der Anker doch slippen sollte, kontrollierte denselben nochmals und steckte sicherheitshalber eine Leine (60m…) an. Mich erstaunte, wie schnell Sandpiper Fahrt aufnahm, wenn so eine Böe einfiel, auch die Schräglage beunruhigte mich manchmal etwas. Aber der Anker hielt, trotzdem war es eine eher unruhige Nacht, welche ich sicherheitshalber angezogen verbrachte. Ich war heilfroh, von dieser verdammten Kaimauer rechtzeitig weggekommen zu sein. Ich will gar nicht wissen, was sich in dieser Nacht dort so an Dramen abgespielt hat.
In der gleichen Bucht liegt auch eine sehr große, luxuriöse Ketsch, (= ein zweimastiges Segelschiff, bei dem der achtern stehende Mast – der Besan – kürzer als der vordere – Großmast - ist, der aber, im Gegensatz zu einer Yawl, innerhalb der Konstruktionswasserlinie steht) deren Anker den Winddruck nicht standgehalten hat und erneut ein Ankermanöver fahren musste.
Am Tag flaute der Wind wieder ab, ich verbrachte den Tag am Schiff damit, meine Homepage zu aktualisieren, das Schiff nach der Hektik der Nacht wieder aufzuklarieren und etwas Ordnung in meine Fotogalerie zu bringen.