Mit dem Wind habe ich wiederum keine Freude, er ist zu schwach um gegenan Weg nach Luv machen zu können. Ich dümple mehr oder weniger unkontrolliert herum, das Schiff ist immens Leegierig bei wenig Wind, kein Druck auf dem Ruder. Ich erwäge ernsthaft die Investition in ein neues Großsegels, denn so macht Segeln einfach keinen Spaß.
Im Laufe des Tages frischt es auf, Sandpiper legt sich 20 Grad auf die Backe und wieselt los. Ich nehme dem Autopilot die Arbeit ab, denn bei Welle und gegenan bin ich besser als er. Immer hoch an der Windkante entlang zeigt sich Sandpiper respektlos den Wellen gegenüber, schneidet sie elegant mit ihrem scharfen Bug. So kam doch noch Freude auf, auch wenn ich dabei nass wurde, als mir Neptun Gischt aufs Deck spukte.
Schon von weitem nimmt man die endlose Reihe der Bettenburgen von Rethymnon, meinem Tagesziel, wahr:
Der Hafen selbst ist relativ groß und sauber. Ich drehe in der Marina drei Runden, niemand kümmert sich um mich. Alleine Anlegen möchte ich bei dem herrschenden starken Seitenwind aber auch nicht. Kurzerhand lege ich mich frech wie Oskar vor dem sich im Hafen befindlichen Sandstrand vor Anker – ein herrliches Plätzchen:
Anscheinend störe ich hier nicht, niemand nimmt Anstoß an meinem etwas unorthodoxen Ankerplatz:
An Bord zurückgekehrt schmeckt mir dann mein Marillenjoghurt bei einem herrlichen Sonnenuntergang ganz besonders gut:
Etmal: 25sm, Position: N 35° 22,15’ / E 024° 28,73’