Mühsam kämpfe ich mich die Ostküste Lanzarotes nach Norden hoch. Leider ist sehr wenig Wind und der schläft auch fast ein. Einen guten Teil muss ich unter Maschine zurücklegen, kann aber doch mehr als die Hälfte der Strecke segeln. Die Nordküste ist noch rauer als der Rest der Insel sowieso schon ist. Hier hätte man glatt den Film „Planet der Affen“ drehen können – es schaut aus wie kurz nach Erschaffung der Welt. Nach dem Runden des Nordkaps, Punta Fariones...
...laufe ich in die Landenge zwischen Lanzarote und Graciosa, Estrecho del Rio, ein und nehme Kurs nach Südwesten, zum Hafen von Caleta Del Sebo:
Dort erlebe ich eine herbe Überraschung – es ist kein Platz mehr frei!! Sagt zumindest der uniformierte Beamte, der angestrengt in seinen Formularen blättert, während ich versuche, den Steg nicht zu rammen. Der kann natürlich kein Wort englisch – so kann ich ihm nicht erklären, dass für heute Nacht Starkwind angesagt ist und ich großen Wert auf ein sicheres Plätzchen legen würde. „Mañana“ (Morgen dann vielleicht…) meint er nur lakonisch; wenn ein Marinero anwesend gewesen wäre hätte ich sicher einen Platz bekommen, aber es ist Sonntag, daher habe ich schlechte Karten…
Zähneknirschend verhole ich mich zwei Buchten weiter, in die „Playa Francesa“ – dort liegen schon acht andere Schiffe aus aller Herren Länder vor Anker. Ich fahre den Anker besonders sorgfältig ein, stecke alles was ich an Kette habe und schäkle einen massiven Ruckdämpfer ein. Nachdem die Bucht vor der angesagten Windrichtung her ausgezeichnet geschützt ist, kann mir ja nicht allzu viel passieren! (Behaupte ich mal ganz frech…)
Etmal: 28sm, Position: N 29°13,10’ / W 013° 31,70’
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