Ich rudere an Land und erkunde die Außenkante des Riffs zu Fuß:
Der „Strand“ ist eine endlose Anhäufung von abgebrochenen und abgestorbenen Korallenteilen aller Größen – dementsprechend mühsam ist auch das Vorwärtskommen:
Leider landet hier, wie anscheinend überall auf der Welt, eine nicht unerhebliche Menge der Pest unserer Zeit, Kunststoffabfall in den verschiedensten Formen, an. In der Brandungszone entdecke ich eine Seeschlange - oder vielleicht war es eine junge Muräne? – jedenfalls startete das Tierchen einen Scheinangriff auf mich, als ich ihm zu nahe kam. So ein Hektiker, ich tu dir doch nichts!
Aufpassen muss ich auch auf die Blauschnabeltölpel, da diese (auch) Bodenbrüter sind und teilweise ihre Nester völlig ungeschützt am Strand angelegt haben. Von bebrüteten Eiern, kleinen Küken bis zu halbwüchsigen Jungvögel ist zur Zeit alles vertreten. Es liegen ausschließlich ein bis zwei Eier in den nur flüchtig angelegten Nestern. Das Verhalten der Tiere mir gegenüber ist sehr unterschiedlich: Am aggressivsten „verteidigen“ sich die Halbwüchsigen, schnappen keck nach meinen Schuhen, auch wenn sie dabei das Gleichgewicht verlieren und auf die Schnauze – pardon, Schnabel, fallen; dabei schreien und krächzen sie, als wenn ihnen wer ans Leben wollte… Andere wiederum beachten mich fast gar nicht, mit einem brütenden Weibchen kommuniziere ich ein bisschen, während wachsame Männchen knapp über mir kreisen.
Was mir auffällt: Die Fischer hier fangen relativ viele Rochen, ob es sich dabei um eine Spezialität oder um ein Armeleuteessen handelt, konnte ich allerdings nicht herausfinden.
Am Abend gibt’s dann einen Sundowner beim Engländer, die Amis kommen auch, es wird eine gemütliche Runde.
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