Von Trinidad nach Venezuela, Los Testigos

Ich verbringe hier unbeschwerte Tage, schaue mir Land und Leute an, pflege Najadchen. Peter, dessen Crew Anita ich ja „schanghaite“, stellte seine „Bolero“ an Land und flog zurück nach Deutschland. Alles Gute, Peter, ich hoffe, Du bist mir nicht allzu böse…
Nun wird es aber schön langsam wieder Zeit, weiter zu segeln!
Ausklarieren – ein Reizwort für mich… Der völlig sinnentleerte Bürokratenwahnsinn hier trieb mich fast an den Rand des Wahnsinns. Die Hintergrundgeräusche des nebenbei laufenden Fernsehers und die nuschelnde Aussprache der Beamten ergänzten sich so gut mit meinen rudimentären Englischkenntnissen, dass es kurzfristig zur leichten gegenseitigen Verstimmung führte.… überraschenderweise überstand ich den Papierkrieg dann doch noch, ohne dem Wahnsinn anheim gefallen zu sein, brachte mein letztes Trini – Geld unters Volk, verproviantierte mich noch und startete zu meiner geplanten „Inselhüpftour“, welche mich gemütlich zu den ABC – Inseln (Aruba – Bonaire – Curacao) bringen soll.
Es wurde eine herrliche Fahrt, leider startete ich etwas zu früh, da ich noch im stockdunkeln vor Los Testigos ankam – das war so nicht geplant, aber das alte Mädchen zeigte halt wieder einmal, was in ihr steckt... Leider gab bei dieser Fahrt einer der beiden Autopiloten seinen Geist endgültig auf: Irgendetwas Mechanisches will nicht mehr, die Schubstange fährt widerstandslos aus und ein…
Da die Leuchtfeuer der Insel nicht mit denen meiner Seekarte übereinstimmten drehte ich bei und blieb bis zum Morgengrauen sicherheitshalber außerhalb des Gefahrenbereiches, da die Gegend dort etwas diffizil ist.

P.s.: Herzlichen Dank für die vielen Glückwünsche zu meinem Geburtstag!

Etmal: 100sm, Position: N 11° 22,00’ / W 063° 07,00’