In der Nacht wird es saukalt, in der Koje habe ich nur noch 11 Grad. Trotzdem gut geschlafen. Ich beginne die Insel zu durchstreifen, zuerst einmal zu Fuß. Teilweise mehr als armselig müssen hier die wenigen Menschen leben, obwohl der Boden fruchtbar erscheint. Die wenigen Schiffe im Hafen sind in einem erschreckenden Zustand. Ähnlich wie auf Thira / Santorin wechseln sich auch hier verschiedene Sand und Erdschichten, durchsetzt mit schwarzem Lava- und Bimsstein, ab. Der Untergrund ist häufig Bimssteinartiges Geröll, welches ein leichtes Opfer der Fluten ist. Tiefe Auswaschungen in der Brandungszone und an den Hängen sind ein untrügliches Zeichen dafür. Zwischendurch ragt bizarr geformtes Gestein der bereits in grauer Vorzeit erkalteten Lavaströme hervor. Viel Grün beherrscht die Insel, die Strände bestehen aus schwarzem Lavasand. Viele Menschen hier sind, wie allgemein in Griechenland, gläubige Christen. Sichtbares Zeichen ist, unter anderem, das sich bekreuzigen, wenn sie an einer Kirche vorbeigehen. Griechenland ist ja das Land der zig- tausend kleine und kleinsten Kirchen und Kapellen.
Gegen Abend setzt wieder Regen ein, ein schaurig schönes Gewitter, teilweise mit Hagel, zieht über die Insel. Ich bin heilfroh, in einem geschützten Hafen zu sein.