Wieder gewandert (diesmal natürlich in eine andere Richtung…). Obwohl mich die Landschaft beeindruckt, möchte ich hier nicht einmal begraben sein. So was von einsam, unwegsam, weglos, steinig und wild.
So wenig Erde ist hier, dass sogar die Bäume aus den Steinen wachsen:
Nur ein paar Ziegenherden mit ihren Schäfern streifen durchs Dickicht. Interessant anzuhören, teilweise etwas komisch klingend sind die Töne, Rufe und Pfiffe, mit denen die Schäfer ihre Tiere anlocken oder zum Weiterwandern veranlassen wollen. Wenn Tiere nicht gehorchen, werden einfach Steine in ihre Nähe geworfen, um sie so anzutreiben….
Am Rande eines Dorfes betrachte ich nachdenklich, wie dort einige Menschen wohnen, besser gesagt hausen: In zusammengenagelten Verschlägen und Steinhütten, Frauen in Pluderhosen und mit Kopftuch, die Männer bei den paar Kühen und Ziegen. Inmitten von Müll spielende Kinder, kein Strom, keine Strasse – aber alle grüssen freundlich und sind scheinbar guter Dinge. Wie muss es dann erst im Bergland von Anatolien zugehen?
Von den steinigen Pfaden sind meine guten Laufschuhe halb kaputt gegangen – die Sohlen beginnen sich aufzulösen. Meine Bergschuhe habe ich ja in Österreich zurücklassen müssen, es war einfach kein Platz mehr dafür.
So sehen in Kekova die Wanderwege aus:
Am Schiff den Ankerkastendeckel wieder anständig befestigt, zwei Schrauben an den Scharnieren hatten sich unerlaubterweise verabschiedet.
Am Abend köchle ich mir eine Haferflockensuppe – über das Ergebnis möchte ich lieber schamhaft den Mantel des Schweigens breiten. Nur soviel dazu: Als Tapetenkleister wäre sie gut zu verwenden gewesen…...
Gegen Abend einige Böen und Regen.