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Mittwoch, 13. Oktober 2010

Gibraltar – der Berg ruft!

Das Wetter passt, ich schlüpfe in meine hurtigen Adidas und erkunde den mächtigen Kalksteinfelsen:


Auf diese Idee sind leider 97 000 andere auch gekommen – die meisten erklimmen die Höhe allerdings mit der Seilbahn („Cable Car“)...


...oder mit einem der unzähligen Taxi – Kleinbusse. Für mich ist die den ganzen Tag dauernde Hatscherei aber eine willkommene Trainingseinheit. Nachdem ich bei den autorisierten Wegelagerern gezwungenermaßen meinen Tribut entrichtet hatte, ging’s fröhlich ans Besichtigen. Über die Jahrhunderte hinweg wurden hier Festungsanlagen jeglicher Art gebaut, modernisiert, erweitert usw. Dementsprechend schaut es auch aus…
Das Meiste davon ist allerdings verlassen, verfallen oder für das gewöhnliche Volk gesperrt. Nachdem alles reine Zweckbauten waren und sind, gibt es naturgemäß keine architektonischen Highlights.
Ich schlüpfe in jedes erreichbare Bunkerloch...


...klettere in jede zugängliche Stellung...


...Äuge misstrauisch in rostige Kanonenrohre...


... und unterhalte mich mit den Affen.(Das sind die im Vordergrund):


Das sind übrigens alles faule Schnorrer, in Banden umherstrolchend. Der schiefe Blick eines dominanten Männchens...


...hielt mich aber dann doch davon ab, eines der entzückenden Affenbabys zu streicheln. Das würde mir gerade noch fehlen – Gerhard, vom wilden Affen gebissen…
Ich nahm an einer Tunnelführung teil, so richtig mit Helm und Führer. Leider ist in den (zugänglichen) Anlagen nicht viel (eigentlich nichts…) zu sehen, nur deren Länge und Größe imponiert. Ausgenommen davon sind die alten Anlagen, da wird teilweise etwas Historisches geboten:


Seit heute muss ich auch mein Weltbild revidieren: Der Mensch stammt nämlich nicht vom Mauergecko ab, wie wir alle glauben, sondern ganz sicher von den Maulwürfen. Anders ist es ja sonst nicht zu erklären, wie man in diesem Felsen Gänge, Kavernen und Strassen mit einer Gesamtlänge von über 50 (!!!) Kilometern Länge graben konnte. Darum ist „The Rock“ eigentlich auch kein richtiger Rock mehr, sondern eher ein Schweizer Käse…
Die Aussicht vom Grat aus ist mehr als beeindruckend. Dieser Grat verläuft ziemlich genau von Nord nach Süd, d.h. an der Ostseite ist die charakteristische steile Felswand, zum Mittelmeer hin abfallend...


...im Norden Spanien, hier noch Ebene und mit der Stadt La Linea de la Concepcion beginnend...


...im Westen die riesige Bucht Bahia de Algeciras...


...und im Süden die Strasse von Gibraltar mit der afrikanischen Küste im Hintergrund:


Ich habe Glück, die Fernsicht ist gut. Von weit unten hört man das Brausen der Stadt herauf, eine große Anzahl von Schiffen, aus aller Herren Länder und auf Reede liegend, bildet bunte Farbkleckse auf dem Meer, diesseits und jenseits des Felsens.
Ich mache es mir am höchsten Punkt in einer windstillen Ecke gemütlich und genieße diesen Anblick voller Inbrunst. Das ich so etwas Schönes noch erleben darf!
Eigentlich müsste ich ja meiner Exfrau unendlich dankbar sein, denn nur durch das Ende unserer Ehe ist es mir möglich geworden, meine „Große Reise“ mit all diesen Schönheiten und Erlebnissen durchzuführen.
Was mich am heutigen Tag aber am meisten beeindruckt hat, war die „St. Michael’s Cave“, eine Tropfsteinhöhle von einer Schönheit und Größe, die unbeschreiblich ist:


Sie ist so groß, dass in ihrem Inneren Veranstaltungen abgehalten werden, ähnlich wie in einem Konzertsaal:


Ich konnte mich an der Vielzahl und Form der Stalaktiten (das sind die von oben…) und Stalagmiten fast nicht Sattsehen – die Natur zeigt hier wieder einmal, welch großartiger Baumeister sie ist!
Ich bin jetzt auch müde, gehe auch gleich schlafen: