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Samstag, 15. Januar 2011

Atlantik, 13.Tag

Die Nacht ist noch lange, der zu drei Viertel volle Mond steht senkrecht über dir, vereinzelt jagen dunkle Wolkenfetzen über den Himmel, von Ferne grüßt das vertraute Sternbild des Orion herüber. Du stehst im Cockpit, dein Blick kontrolliert das Rigg, die Stellung der Segel, wandert nach achtern, wo sich die schäumende Spur deines Schiffes rasch in den silbrig glänzenden Wellen verliert. Du hast die Genua ausgebaumt und die Sturmfock zusätzlich geriggt; das Speedometer zeigt sieben Knoten Fahrt an, eigentlich solltest du reffen, doch du tust es nicht, genießt das Toben deines Schiffes durch die Wellen. Du bist im weiten Umkreis alleine, das Funkgerät schweigt seit Tagen, das Radar zeigt nur ein leeres Bild, kein Licht, nichts ist zu sehen. Dein weit entferntes, noch unbekanntes Ziel liegt voraus, der Kurs liegt an. Von hinten rollen unablässig die Wellen heran, mächtig und unberechenbar. Sie heben dein Schiff an, beschleunigen es, versuchen es aus der Bahn zu werfen. Manche steigen bedrohlich hoch an, rauschen vernehmlich heran, brechen sich unter dir, verlieren dort ihre Kraft. Du drehst den Kopf in den Wind, atmest tief die salzige Luft ein und ein unbeschreiblich schönes Gefühl bemächtigt sich deiner. Ob das wohl Glück ist?
Keine Sichtung.

13. Mittagsetmal: 146 Sm/1611 ges., Position: 16° 11,91’ N / 039° 44.22’ W

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