Kurz etwas zu Grenada: Die Insel liegt zwischen der Karibik und dem Atlantik, etwa 200 km nordöstlich der Küste Venezuelas und südlich von Saint Vincent und den Grenadinen. Der Staat besteht aus mehreren Inseln der Inselgruppe der Grenadinen, einem Teilarchipel der kleinen Antillen, von denen die Insel Grenada selbst die größte ist; kleinere Inseln sind z.B. Carriacou, Petite Martinique und Ronde Island. Der nördlich angrenzende Teil der Grenadinen gehört zum Nachbarstaat Saint Vincent und die Grenadinen. Der Großteil der Bevölkerung lebt auf der Hauptinsel Grenada, wo auch die Hauptstadt St. George’s liegt. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und weisen sehr fruchtbare Böden auf. Das Innere der Insel Grenada ist sehr bergig. Der höchste Punkt ist der Mount Saint Catherine mit einer Höhe von 840 m über dem Meeresspiegel. In den Bergen entspringen zahlreiche kleine Flüsse. Das Klima ist tropisch: heiß und feucht in der Regenzeit und etwas kühler in der Trockenzeit. Grenada liegt am südlichen Rand des Hurrikangürtels und hat in den letzten 50 Jahren nur drei Hurrikane erlitten, davon jedoch zwei seit dem Jahr 2004. Die Einwohner Grenadas stammen zu über 95 % ganz oder teilweise von Afrikanern ab, die von den europäischen Kolonialisten zur Sklavenarbeit auf die Insel gebracht wurden. Wenige Reste der ursprünglich ansässigen Kariben haben die Eroberung der Insel durch die Franzosen im 17. Jahrhundert überlebt. Etwa 3% der Grenader haben überwiegend indische Vorfahren, die im 19. Jahrhundert als Zwangsarbeiter nach Grenada gebracht worden sind. Daneben gibt es noch eine kleine Minderheit europäischer Herkunft, hauptsächlich französischer und britischer Abstammung. Die Amtssprache ist Englisch, der Verkehr wird links geführt. Grenada wurde übrigens 1498 von Kolumbus entdeckt.
Wir besuchten die von Hurrikans in Mitleidenschaft gezogenen Hauptstadt Saint George...
...(Anfang September 2004 wurde Grenada vom Hurrikan Ivan schwer in Mitleidenschaft gezogen. 95 % der Häuser der Hauptstadt St. George’s wurden zerstört oder beschädigt. Die für die Landwirtschaft wichtigen Plantagen der Insel wurden verwüstet. Der Verlust von mehr als 35 Menschenleben war zu beklagen. Die Trinkwasser- und Stromversorgung brach zusammen. Im Juli 2005 wurde Grenada erneut von einem Hurrikan - Emily - heimgesucht. Der Sturm forderte auf Grenada mindestens ein Todesopfer. Erneut wurden einige Gebäude und die Infrastruktur beschädigt. Am schlimmsten wurde die exportorientierte Landwirtschaft getroffen, da Emily zahlreiche Muskatnussbäume zerstörte)
…mit einem so genannten „Maxitaxi“, einem Kleinbus, dessen Fahrer (zumindest die meisten) entweder irr oder bekifft sind, anders kann man deren Fahrstil nicht beschreiben…
Am Besichtigungsprogramm standen das Stadtmuseum, die wieder aufgebaute Kirche auf einem der die Stadt umgebenden Hügel...
Der stark pittoreske Markt mit seinem morbiden Charme ist auch nicht mehr das, was er einmal war, stellte Anita ernüchtert fest, die vor zehn Jahren schon einmal hier war:
Mit einem gemieteten Kleinbus (und vernünftigem Fahrer / Guide) erkundeten wir anderentags die Insel. Unsere rein private Inselrundfahrt zu einem akzeptablen Preis! Der wilden Westküste entlang, über abenteuerlich angelegte und enge Straßen ging es Richtung Norden, erste Station war ein netter Wasserfall inmitten des Regenwaldes:
Die Insel ist fast durchgehend mit diesem Regenwald bedeckt, üppiges, ungezähmtes Grün, wohin man blickt:
Anschließend besuchten wir einen Betrieb, in dem besagte „Nutmegs“ verarbeitet werden – die Vorrichtungen und Arbeitsmethoden dort kamen mir aber mehr als stark veraltert vor…
An der Nordseite der Insel dann jene Klippen, von denen die letzten Ureinwohner angeblich freiwillig in den Tod gesprungen sein sollen, bevor sie in die Sklaverei verschleppt werden konnten. Wie das genau vor sich gegangen sein soll weiß ich allerdings nicht, da die Klippen nicht so sind, dass man davon wirklich tief runterspringen hätte können. Wie dem auch sei, die Geschichte ist jedenfalls gut erzählt geworden…
In einem lokalen Restaurant, in einem etwas pittoresken Ort, nahmen wir dann ein landestypisches Gericht zu uns. In Grenada kocht man karibisch und diese Kost ist bekannt für ihre pikanten Speisen mit frischen Meeresfrüchten und exotischen Früchten. Sie wird auch kreolische Küche genannt, was soviel bedeutet wie „vermischt und von den Inseln stammend“. Aufgrund der abwechslungsreichen Geschichte der Insel gehören afrikanische, französische und indische Einflüsse dazu, das grenadische Essen wird so zu einer einzigartigen Angelegenheit. Ich nahm "Callaloo“, zu mir, eine Art Eintopf mit Gemüse, Nudeln, Fleisch und eine Art Spinat - lecker!
Den Naturpark im Regenwald besuchten wir dann leider nicht, der einsetzende Regen verhinderte es – durch den zusätzlich einfallenden Nebel wäre auch keine Sicht gewesen.
Wir genossen die Tage in Grenada, die Blumenpracht der Insel und der ruhige Ankerplatz trugen dazu nicht unwesentlich bei. Obwohl die Einflugschneise des Flughafens von Saint George genau über die Prickly Bay führt, störten uns die paar Flugzeuge kaum.
Kurz vor unserer geplanten Abfahrt, wir wollten noch schnell das Geschirr abwaschen, lief Harald Klärner mit seiner Crew Conny, die ich beide schon in Las Palmas getroffen hatte, ein. Der großer Kat "Florimell" mit seiner markanten Form ist ja auch kaum zu übersehen…. Natürlich gab es ein großes Hallo und trotz des einsetzenden Regens eine nette Abschiedsfeier. Euch allseits gute Fahrt!
Knapp vor Mitternacht, wir machten doch noch anständig „klar Schiff“, legten wir ab, unserem nächsten Ziel, der Insel Trinidad, entgegen.
Anita als Steuerfrau führte Najadchen mit zarter aber sicherer Hand durch die vielen Ankerlieger auf die offene See hinaus. Nachdem wir die gefährlichen Klippen von „The Porpoises“, rund eine halbe Meile südsüdöstlich der Prickly Bay gelegen, sicher gerundet hatten, setzten wir Segel. Es war stark windig, heftige Böen brachten uns gleich zu Beginn in heftige Bedrängnis, öfters kam Wasser über das Deck, der einsetzende Regen trug auch nicht unbedingt zu unserer Erheiterung bei…
Kurs 176 Grad lag an, so flogen wir mit manchmal beachtlicher Schräglage durch eine dunkle Nacht, welche uns noch einige Mühen bescheren sollte…
1 Kommentar:
hallo gerhard! schön, zu lesen, dass ihr gut in trinidad angekommen seid! wie gings denn weiter?
harald segelt derzeit zu den jungferninseln und will dann in venezuela überwintern...liebe grüße - mittlerweile wieder aus kärnten...conny (florimell)
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