Für etwaige Wünsche, Bitten und Beschwerden bin ich manchmal erreichbar unter:
gerhard-auf-see@gmx.at

Mein Skype - Name: neptun.22



Dienstag, 14. Juni 2011

Von der Isla Arena retour nach Baru

In der Nacht bricht ein Gewitter los, welches nicht von schlechten Eltern ist. Die aufgestaute Hitze des Tages entlädt sich in ein fast ununterbrochenes, furioses Wetterleuchten. Gegen vier Uhr morgens steht dann das Unwetter über uns, Blitz und Donner, fast zeitgleich die angespannten Sinne betäubend, tauchen die Umgebung in ein gespenstisch zuckendes Licht; die heranrollenden harten Wellen lassen keinen Schlaf mehr zu, bei dem Geschaukele und Gebrause halte ich sicherheitshalber Ankerwache. Immerhin liege ich hier in der freien Wildbahn, im Rücken nun die kleine Leuchtturminsel, da der Wind von Nord auf Süd gedreht hat. Da ist es schon besser, etwas aufzupassen…
Als der Morgen graute ging ich ankerauf und kehrte in die geschützte Lagune von Baru zurück – clever wie ich nun mal bin wollte ich den Weg dahin etwas abkürzen und blieb darob zur Strafe gleich mal im Schiet stecken. Najadchen verbeugte sich kurz und schon war es vorbei mit der Herrlichkeit. Zum Glück war es kein Riff sondern ein relativ weicher Sand / Mud - Grund. Ganz alleine bin ich allerdings nicht an der Misere Schuld, die Seekarte sprach von gut zwei Metern Wassertiefe in diesem Bereich…
Mit Schaukeln, Maschine voll retour und lautstark dargebrachten Flüchen, die ich hier aus Gründen des Jugendschutzes nicht wiedergeben kann, kamen wir schlussendlich wieder frei – zum Adrenalinabbau verordnete ich mir anschließend kurzerhand einen Faulenzertag.
Ein vorbei kommender Fischer meint wohl ich hätte im Lotto gewonnen, so stellen sich seine Preisvorstellungen für seine Waren jedenfalls für mich dar. Schlussendlich gebe ich ihm für drei nicht mehr ganz frisch aussehende Bananen einen Dollar – nicht gerade ein Schnäppchen für mich…
Der Fang meines Abendessens war dann etwas ungewöhnlich: Auf der Flucht vor einem Räuber sprang Fisch eins in mein Schlaucherl, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte. Fisch zwei, eine Art Wels mit großem Stachel an der Rückenflosse, ging mir in der Abenddämmerung an den Haken, den ich mit einer grauslichen kolumbianischen Wurst beködert hatte; besagter welsartige hatte hinter seinem flachen Kopf eine derart harte Knochenplatte, dass daran beim Zerlegen des Fisches meinem Altgedienten Messer die Spitze abbrach.

Etmal: 6sm, Position: N 10°10,00’ / W 075°40,00’

Keine Kommentare: