Auch hier wieder in der Nacht ein Höllenlärm von irgendeinem Fest, Musik und knapp vorbeirauschende Motorboote bis in die frühen Morgenstunden. Und so etwas nennt sich Naturschutzgebiet… Leicht genervt verlasse ich schon im Morgengrauen die Isla Grande, hantle mich vorsichtig über die Untiefen und verlege mich zu der winzigen Leuchtturminsel Isla Arena. Hoffentlich finde ich dort meine Ruhe… Der Vormittag wurde allerdings mehr als anstrengend: 38 Grad in der Kajüte bei absoluter Windstille!! Leise vor mich hinhecheld, den sicheren Hitzetod vor Augen, verbrachte ich mehr Zeit im Wasser als im Schiff. Leider ist in diesen flachen Gewässern dessen Oberflächentemperatur so hoch, dass der Kühleffekt schon gegen null tendiert. Noch dazu ist das Arbeiten am Unterwasserschiff ziemlich unangenehm, da sich durch meine Schwimmbewegungen das tiefere und damit kühlere Wasser mit dem warmen Oberflächenwasser vermischt und dabei eine schlierige Schicht entsteht, in der ich nicht viel sehen kann – ich bin da aber etwas eigen, ich würde meine Unterwasserumgebung gerne im Auge behalten…
Nach Mittag, zu spät um noch abzulegen, kommt Wind auf, der bis zum Abend kontinuierlich zunimmt. Das nächste Archipel ist zwar nur rund 24sm entfernt, aber den Teufel werde ich tun, in der Nacht in den von Untiefen gespickten Gewässern, trotz genauer Seekarten, herumzugondeln!
Apropos Seekarten: Diese bekommt man in Cartagena gaaaanz leicht: Wir fahren mit dem Schlaucherl zu der Kartenverkaufsstelle, die sich als Militärkaserne herausstellt. An einer eher nicht vertrauenswürdigen Anlegestelle opfere ich seufzend etliche Pesos für die Bewachung des Dingis, ehe wir uns zum Haupttor begeben, wo wir durch eine Sicherheitsschleuse müssen und unser Begehr vorbringen können - nicht ganz einfach, weil niemand unser Englisch versteht… Nach endlosen Palavern und Telefonaten werden wir von einem Auto abgeholt und zu einem entfernten Kasernengebäude gebracht. Dort werden wir von einem Offizier in eleganter weißer Uniform (leider spricht auch er kein Englisch…) freundlich mit Handschlag begrüßt, können uns aus einem Katalog die gewünschten Seekarten aussuchen, die uns dann sein Adlatus bringt. Bezahlt wird cash, Rechnung gibt es keine… Anschließend werden wir mit dem Auto wieder zum Tor gebracht, nicht ohne kleine Umwege, da der Fahrer schließlich noch andere Geschäfte zu erledigen hat…
So einfach gestaltet sich ein Seekartenkauf in Cartagena!
Etmal: 2,5sm, Position: N 10°08,60’ / W 075°43,70’
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