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Sonntag, 25. März 2012

Von Panama in die Südsee, 15. Tag

Peng, an diesem Tag verabschiedete sich unerlaubterweise mein kleiner Laptop; der Versuch, die Fahrt lückenlos zu dokumentieren, bescherte ihm wohl den Hitzetod. Daher kann ich für den Rest der Fahrt nur eine Zusammenfassung schreiben. Und sooo viel Interessantes gibt es darüber eh nicht zu berichten…
An sich waren die Götter während dieser Reise gnädig mit mir: Als Kollateralschäden gibt es nur einen gebrochenen Baumbeschlag des Niederholers, einen (wieder einmal…) gebrochenen Ausbaumer, mehrere Meter durchgescheuerte Nähte am UV – Schutz der Genua und zwei Löcher im Großsegel, die mir die Salingsenden beschert haben, zu vermelden. Begleitet wurde ich von den verschiedensten Seevögel, wobei die Tölpel die neugierigsten Besucher waren, fliegenden Fischen und einigen Delfinen.
Die geplante (teilweise) Verpflegung durch selbst gefangene Fische funktionierte nicht ganz: Nur zwei Fische konnte ich anlanden, da meine Angelleinen den energischen Fluchtversuchen der großen Fische nach deren Biss einfach nicht gewachsen waren, leider. Dadurch verlor ich eine Menge an Blei und einige gute Köder.
Am 20. ten Tag öffnete ich das Überraschungspaket von Sunny & Simon – die zum Vorschein kommenden Leckereien trieben mir die Freudentränen in die Augen und das Wasser im Mund zusammen…
Am 30. ten Tag war mein (90 Liter fassender) Wassertank leer, den ich mit dem Inhalt des flexiblen Wassertankes wieder auffüllte – Regen zur Versorgung gab es zu wenig, die Bevorratung erwies sich also als richtig und notwendig.
Gab’s gefährliche Momente? Na ja, die hielten sich in Grenzen. Der Kocher versuchte uns zweimal abzufackeln, ein paar Mal erwischten uns größere Wellen seitlich, die in der Folge eine beachtliche Krängung hervorriefen, einmal beschleunigte uns eine überraschend große achterliche Welle auf über 10 Knoten Fahrt, an deren Ende Najadchen wie ein abtauchendes U – Boot fast bis zum Mastfuß und zum Stillstand in die See eintauchte. Das muss ich allerdings nicht noch einmal haben, denn so etwas kann bekanntlich fatal ausgehen – „kopfheister“ nennt man diesen Vorgang. Glaube ich zumindest…
Wie war das mit dem Wetter? Nun, das spielte zwar alle Facetten, war aber im Großen und Ganzen als gut zu bezeichnen. Die Wellenhöhen und Windstärken stellten für meine kleine Lady keine ernsthafte Gefahr dar. Sag ich mal frech. Obwohl, manchmal war mir nicht ganz wohl dabei, wenn von hinten so graue Wellenungetüme angerauscht kamen und sich in unmittelbarer Nähe vom Schiff brachen…
Wie war das mit dem Kurs? Der hat ganz genau gepasst! Mein Plan, zuerst möglichst viel Raum nach Süd zu machen, Galapagos östlich zu runden und dann erst Kurs auf Gambier Island zu nehmen ging voll auf und bescherte mir eine relativ schnelle Reise.
An sich war diese Reise aber eher ein Selbstfindungstrip denn ein Kampf gegen / mit den Elementen. Mir hat sie jedenfalls sehr gut gefallen, ich kam ziemlich entspannt und (dank Radar) ausgeschlafen an. Meine kleine Lady meisterte alle Situationen bravourös, obwohl ein 7/8 Rigg meiner Meinung nach alles andere als gut geeignet für eine Weltumsegelung ist.

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