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Donnerstag, 27. Juni 2013

Najadchen in Not


Am Morgen nähert sich uns eine dunkelgrau dräuende Wolkenbank – ich verschiebe telefonisch meinen Zahnarzttermin, da ich bei solchen Wetterbedingungen Najadchen nur äußerst ungern alleine lasse:

Najadchen im Stress. Ankerplatz Lautoka, Fiji
Nachdem sich das Unwetter, ohne Schaden angerichtet zu haben, wieder verzogen hatte, ging ich an Land, ließ mich vom Zahnarzt meines geringsten Misstrauens etwas quälen und erledigte einige Besorgungen – das Wetter war schön, in der Stadt kein Wind zu verspüren. Auf dem Weg zum Schiff kam mir die Position von Najadchen etwas verändert vor. An Bord angelangt dann die Erkenntnis: Da war jemand!! Der Startschlüssel lag im Cockpit, die Sitzpölster lagen woanders und statt der Ankerkette befand sich nunmehr eine Leine im Bugbeschlag. Hä? Was’n da los?? Auf meinen suchenden Rundumblick bemerkte ich Andrea von der österreichischen Yacht „YabYum“, die mir Zeichen gab. Also nichts wie rüber zu ihr. Was war geschehen? Während ich in der Stadt war drehte der Wind, eine unangenehme Welle entstand und zerrte am Ankergeschirr von Najadchen. Der Anker brach aus und Najadchen ging auf Drift. Dieser Scheiß Anker, der mich ja schon mehrmals, das letzte Mal in Neuseeland, im Stich gelassen hatte, grub sich nicht wieder ein und Najadchen geriet ganz nahe vor die Trossen eines großen Frachters, der am Kai gerade seine Fracht löschte. Zum Glück wurde der ungeplante Alleingang von Najadchen auf den österreichischen Yachten bemerkt, Heinz und Chiko sowie zwei Skipper einer maltesischen Yacht retten mein Schiff in letzter Minute – auch wenn das Schiff vielleicht nicht ganz verloren gegangen wäre, um den Mast wäre es wohl geschehen gewesen… Zum Glück hatte ich die Kajüte nicht abgesperrt, so konnte Heinz den Startschlüssel finden und Najadchen aus der Gefahrenzone bringen – allerdings mussten sich die Retter arg plagen, da ja Najadchens Ankerwinsch nicht mehr funktioniert und somit vierzig Meter Kette plus Anker an Deck gehievt werden mussten. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ich Najadchen abgesperrt hätte oder der Startschlüssel nicht aufgefunden worden wäre… Etwas Glück (und aufmerksame, hilfsbereite Kameraden) braucht man(n) halt im Leben. So gerne habe ich noch nie Bier ausgegeben! Danke nochmals, Kameraden!

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