Kräftiger Adrenalinstoß in der Morgenstunde: Als ich in der Heckkajüte auf der Suche nach meinem Lötkolben ahnungslos herumkrame kommt es zu einer Begegnung der etwas anderen Art: Eine Seeschlange (Später identifiziert als „ Laticauda Colubrina“, auf deutsch „Nattern – Plattschwanz“ aus der Familie der Giftnattern) hatte sich hier, versteckt zwischen dem Werkzeug, häuslich niedergelassen!! Ich glaub, mich trifft der Schlag… Wenn das Tierchen sich nicht bewegt hätte, es wäre wahrscheinlich noch längere Zeit unbemerkt als blinder Passagier mit Najadchen auf Reisen gewesen. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn ich unabsichtlich bloßfüßig daraufgetreten wäre. Oder es sich in meiner Koje gemütlich gemacht hätte. Denn dummerweise ist diese Schlangenart hochgiftig…
Wie das Tierchen an Bord kam ist mir
inzwischen auch klar: Über die Kante am Heck -
- und durch die
Entwässerungsöffnungen im Heckdeckel gelangte sie ins Cockpit, neugierig wie
sie wohl ist schlängelte sie sich durch das offen stehende Heckkajütenfenster,
fiel auf die sich darunter befindliche Matratze – und war damit gefangen, da
sie den Weg zurück wegen des Höhenunterschiedes nicht mehr schaffte…
Jedenfalls war die Kleine nicht aggressiv und
unternahm keine Anstalten mich zu beißen, entkam aber mit gefinkelten
Täuschungsmanövern meinen anfänglich unbeholfenen (und etwas ängstlichen…) Fangversuchen
immer wieder. Schließlich und endlich wollte ich sie ja dabei nicht verletzen.
Mit der uns Menschen eigenen List und Tücke, sicherheitshalber geschützt durch
lederne Arbeitshandschuhe, gelang es mir schlussendlich doch, sie in ein
Körbchen zu dirigieren und in die Freiheit zu entlassen:
Das ging ja noch
einmal gut aus – für uns beide… Allerdings behagt mir der Gedanke überhaupt
nicht, Anlaufstelle für Giftschlangen zu sein... Wenn es denn sein muss will ich
einen ehrlichen Seemannstod sterben, nicht durch einen Schlangenbiss!!
Nachtrag: Zwischenzeitlich war das Tierchen
noch zweimal an Bord, sonnte sich aber nur auf der Badeplattform. Schön langsam
gewöhnen wir uns aneinander...
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