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Freitag, 12. September 2008

Wieder Wandertag. Ich durchstreifte die Insel auf abenteuerlichen Pfaden. Ich dachte immer das Waldviertel sei „steinreich“, aber das war nichts gegen die Gegend hier: Schroff und kahl, ausgebrannt, zerklüftete Felsen, oft messerscharf, teilweise zu scharfkantigem Schotter zerfallen, nur Maccia, Krüppeleichen, Kiefern mit abenteuerlichem Wuchs, vom Wind gebeugt. Hier begegnete ich auch meiner ersten Schlange heuer: Nicht besonders groß, vielleicht einen halben Meter lang, braun, mit lang auslaufenden Schwanz. Wahrscheinlich eine harmlose Natter. Mehr konnte ich nicht wahrnehmen, da das Reptil, für mich unerwartet und ziemlich schnell, durch meine Beine durchflitzte und in einer Felsspalte verschwand. Ich legte kurzfristig einige Steppschritte ein, einerseits um das Tierchen mit meinen 43er Tretern nicht zu verletzen, andererseits wollte ich dieselben Treter natürlich aus dem Bissbereich der Schlange bringen. Man(n) weiß ja nie…. In dieser Einöde wurde man mich nur durch Zufall finden.
Die Reste eines Römerkastells besichtigt. Ich frage mich bloß, was haben die in dieser gottverlassenen Gegend gesucht? Hierbei kann sich nur um die Demonstration ihres Machtanspruches gehandelt haben. Oder vielleicht doch um die Sicherung eines der Ersten natürlichen Häfen, wenn man von Süden kommt? Ich werde es wohl nie erfahren….
In den Höhlen und verlassenen Bunkern leben Fledermäuse. (Um welche Art es sich dabei handelt weiß ich leider nicht) Die hatten mit meinem Besuch verständlicherweise wenig Freude. Wobei ich unterschiedliche Verhaltensweisen der Tiere feststellen konnte: Einige versuchten an mir vorbei zu fliegen, trauten sich aber offensichtlich nicht. Erst als ich mich hinhockerlte, flogen sie über mich hinweg. Andere pfiffen sich nichts und flatterten knapp an mir vorüber. Und einige, es war kaum zu glauben, blieben einfach, nach altem Fledermausbrauch mit dem Kopf nach unten, an der Decke hängen. Nach dem die Gänge nicht sehr hoch sind versuchte ich so einen Nachwuchsvampir zu berühren. Es gelang mir tatsächlich! Er (oder sie) wackelte ein bisschen mit den Ohren, fletschte etwas mit dem Hundegebiss, aber sonst war nichts. Das Fell war glatt und kurzhaarig. Ob diese Verhaltensweisen durch das Licht meiner Kopflampe beeinflusst wurden, kann ich nicht beurteilen.
Noch kleinere Reparaturen am Boot durchgeführt, das störende Babystag entfernt (Ich werde die Sturmfock freifliegend am Fall setzen) und „Lazyjacks“ (= Hilfsleinen zum leichteren Bergen des Großsegels) montiert. Dabei mit Hilfe meiner Steigklemmen (in Kombination mit dem Lifebelt zur Eigensicherung) den Mast aufgeentert.