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Mittwoch, 15. Oktober 2008

Korfu Stadt….

Herrlich ungestörte Nacht, Wetter wunderschön, leider kein Wind. Gestern Abend bin ich noch in ein Strandrestaurant essen gegangen. Das erste anständige Essen seit längerer Zeit…. Allerdings hat mich der Preis desselben leicht schockiert: Fischsuppe, Meeresfrüchterisotto, gemischter Salat, als Nachspeise Joghurt mit Früchten der Saison, zum trinken Orangenjuice mit Mineralwasser. Kosta quanta 31,- Teuro. Das hat meiner Bordkassa wieder einen herben Schlag versetzt. Gut war’s aber schon…..
Ich motore, da leider noch immer kein Wind, nach KORFU – Stadt rüber. Was mir da streckenweise an schwimmenden Müll entgegenkommt, mag ich gar nicht beschreiben. Während dieser Fahrt entferne ich mit archaischen Methoden den Gips von meiner Hand. Die Zeit dazu ist reif. Der Finger ist nun steif, ich kann ihn nicht ganz abbiegen, aber so kurz nach der Gipsabnahme möchte ich noch keine Prognose stellen. Bewegungs- u. Entstauungstherapie ist nun angesagt, zum Glück verstehe ich davon ja ein bisschen was….
Riesige Fähren kreuzen meinen Weg zum Hafen, ein russisches Kriegsschiff, über alle Toppen beflaggt, liegt an einer Mole. Ich lege mich in den kleinen Hafen MANDRAKI des „Corfu Sailing Club“, wo ich freundlich aufgenommen werde. Hier liege ich direkt unter der alten Festung, Wasser ist am Steg vorhanden, trinken würde er es aber nicht, sagt der Marinero sicherheitshalber. Strom gibt es leider keinen, dafür verrät er mir den Code zum (ziemlich langsamen….) Internetzugang. Für zwei Nächte - Morgen gebe ich mir die Stadt noch mal – nimmt er mir 35,- € ab.
Das Einklarieren (Der Hafen von Korfu ist ein „Port of entry“) entbehrt nicht einer gewissen Komik: Anscheinend wird das hier nicht oft gemacht, die handelnden Personen sind zwar sehr freundlich, haben aber, so wie ich, keine Ahnung, wie ich zu dem Objekt meiner Begierde, dem „Private pleasure maritime traffic document“ kommen kann. Nach einigem hin und her ging’s dann doch, ich war um 45,- € ärmer, dafür offiziell im Land. Nun kann ich mich frei bewegen und hinfahren wohin ich will. Als wenn ich das sonst nicht auch gemacht hätte…..
Diese Sprache hier macht mich noch kirre. Nicht nur, dass ich kein Wort verstehe, die Menschen reden hier so schnell, als wenn sie ein Maschinengewehr abfeuern würden! Noch dazu kann ich die Schriftzeichen (noch) nicht zuordnen, darum bleibt mir auch das geschriebene Wort unverständlich. Ich komme mir vor wie damals vor mehr als zwei Jahrzehnten in Moskau, als ich mit dem Stadtplan - deutscher Schriftsatz - vor den Straßenschildern – kyrillischer Schriftsatz – gestanden bin…..
Irgendwie bin ich von Korfu – Stadt leicht enttäuscht. Verlässt man(n) die touristischen Trampelpfade, begegnet man, höflich ausgedrückt, mehr und mehr „morbiden Charme“. Abgesehen davon, dass es hier mit dem Müll gröbere Probleme gibt, ist die Anzahl an mehr als baufälligen Gebäuden auffällig. Fußgängerübergänge haben, genauso wie die Ampeln, höchstens Symbolcharakter. Und wer glaubt, die Italiener seien beim Autofahren leicht irre, der soll einmal hierher kommen….
Trotz Nachsaison pulsiert das Leben, anscheinend überwiegen z.Zt. die englischen Touristen. Morgen werden wir weitersehen.
Etmal: 10sm unter Maschine, Position: N 39° 37,50’ / E 19° 55,70’