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Samstag, 31. Januar 2009

Tod eines Skodas


...Ich befinde mich auf einer Abschiedstour durch das Waldviertel, um mich von lieben Menschen zu verabschieden, da passiert es: Schneeglatte Fahrbahn, kurvenreiche Landstraße, Schneetreiben, ein Fahrfehler. Die Physik schlägt unbarmherzig zu, die Fliehkraft treibt mich aus der Kurve, in deren Scheitelpunkt dicht am Straßenrand ein mächtiger Baum (Schwarzerle….) steht. Der Wagen reagiert nicht auf meinen vermehrten Lenkeinschlag, rutscht über die Vorderräder weg. Ich steige voll in die Eisen, das ABS spricht sofort an, doch zu spät: Murphys Gesetz* folgend treffe ich den Baum ziemlich genau. Gleichzeitig mit dem dumpfen Einschlag lösen beide Airbags aus, die pyrotechnischen Gurtstraffer treten in Aktion und halten mich zurück, mein Kopf taucht schlagartig in den bereits voll aufgeblasenen Airbag ein. Der Wagen prallt vom getroffenen Baum zurück, kommt auf der Böschung zum Stehen. Das Geräusch von splitterndem Glas und explodierenden Airbags noch im Ohr, überprüfe ich meinen Körper auf Schäden. Außer einer leichten Benommenheit ist nichts feststellbar, keine Schmerzen spürbar. Nicht einmal die Brillen sind kaputt gegangen. Ich handle mechanisch, stelle die Zündung ab und betätige die Handbremse. Enttäuschung macht sich in mir breit, Enttäuschung über mich selber. Ich habe immer geglaubt, gut Auto fahren zu können - ich hatte es nicht einmal eilig, kein Alkohol, haarneue Winterreifen, niemand hat mich bedrängt, ein modernes Auto mit guter Straßenlage - Und nun das….
Ich verständige die Polizei, organisiere einen Abschleppwagen, der den Wagen gleich zu einer Werkstätte bringt, meine Cousine Ingrid und Günther kommen mir zu Hilfe, nehmen mich bei sich auf, spenden mir Trost und Rat, versorgen, ja verwöhnen mich über das Wochenende. Das tut gut in so einer Situation. Danke dafür, meine Lieben!
* Murphys Gesetz lautet in der bekannten Form: „Alles, was schief gehen kann, wird auch schief gehen.“ („Whatever can go wrong, will go wrong.“)