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Samstag, 11. April 2009

Antalya, eine nautische Nullnummer…..

Der Hafen ist der Oberhammer: Die im Handbuch beschriebenen Duschen und die Tankstelle gibt es schon lange nicht mehr. Wegen diesen Beiden bin ich aber hauptsächlich hier hergefahren!! Vom Dreck und dem dreckigen Hafenwasser will ich gar nicht erst reden….
Der Weg vom Hafen in die Stadt hinauf, welche auf einem Kliff erbaut wurde, ist ein wahrer Spießrutenlauf, da ein Verkaufsstand neben dem anderen mit den dazugehörenden Anreißern auf Kundschaft wartet.
Die Stadt selbst präsentiert sich, soweit ich sie eben erkunden konnte, eigentlich als sehr schön und lebendig, auffallend viel Jugend ist auf den Strassen zu sehen. Auch architektonisch hebt sie sich vom bisher gesehenen türkischen Standard wohltuend ab. Sie ist weitläufig und modern angelegt, Grünanlagen, schön gestaltete Plätze und breite Einkaufsstraßen prägen das relativ saubere Stadtbild. Auch die Altstadt, welche auf dem Kliff um den Hafen herum angelegt ist, macht einen guten Eindruck auf mich.
Im Stadtzentrum dann ein bezeichnendes Bild für die zwei Gesichter der Türkei: An einer Ampel steht eine junge Frau im Minirock neben einer, die mit langen Hosen, einen bis an den Boden reichenden Mantel und mit einem speziell geschlungenen Kopftuch, welches ihre Haarpracht völlig verdeckt, bekleidet ist. Aber Beide haben das gleiche Ziel… Bei einer Bushaltestelle sitzt ein stark verkrüppelter Mann am Boden und bettelt. Ein Busfahrer bleibt außerplanmäßig stehen, öffnet die Beifahrertür und wirft ihm etwas Geld zu, fährt wieder weiter. Als ich ihm etwas zustecke ergreift er meine Hand, drückt sie, hält sie fest und sagt mir etwas, dass ich leider nicht verstehen kann. Ich wünsche ihm alles Gute, mehr bringe ich nicht heraus. Ich weiß, blöd. Aber was soll ich machen…. In einer Nische der Hauptstrasse sitzt auf einem alten Teppich ein Mann und schnitzt aus Holz verschiedene Löffel, die er vor sich zum Verkauf aufgelegt hat. Er schaut von seiner Arbeit kaum auf, während um ihn herum der Großstadtrummel tobt. Eine alte Frau sitzt mit einer Küchenwaage an der Gehsteigkante, in der Hoffnung, dass jemand sein Gewicht erfahren will. Zur Schonung ihrer (uralten) Waage hält sie selbst gestrickte Patscherln in verschiedenen Größen bereit. Seltsam rührend anzuschauen. Tief in Gedanken über das eben Gesehene versunken kehre ich zum Hafen zurück. Dort, im „Marinabüro“, werde ich jäh in die raue Wirklichkeit zurückgeholt, denn dort nehmen mir die Raubritter für den Katastrophenliegeplatz etwas über 62,- Lira ab, das sind ca. 30,- € Mich seht ihr hier nie wieder, das verspreche ich euch!
Die Anwesenden auf der neben mir liegenden kleinen Gulet laden mich am Abend zu einem Umtrunk ein und können es gar nicht verstehen, dass ich keinen Alkohol trinke, obwohl ich doch gar kein Moslem sei….

Eine moderne Stadt, auf einem Kliff erbaut:


Staatsgründer der modernen Türkei, Kemal Atatürk:


Wasserfall des Flusses Düden Cayi am Rande der Stadt:


Panorama, alt neben neu:


Die Altstadt: