Es war eine eher unruhige Nacht, da Schwell Sandpiper wieder einmal kräftig schaukeln ließ.
Ich verlege mich unter Motor in eine andere Bucht, die mir mehr Schutz vor den vorhergesagten Winden bieten wird. Unmittelbar daneben ist der kleine Hafen Porto Blanco, der ist ziemlich voll. Auch hier wieder eine Unmenge an Quallen, das Wasser ist zudem ziemlich trüb.
Die spanische Küste ist in diesem Bereich sehr schön, (Bergig und schroff) leider mit einer Flut von Bettenburgen, darunter sehr viele Hochhäuser, verschandelt.
Ich verkeile Tauchenderweise meinen Bügelanker in einer passenden Felsspalte und setze eine Ankerboje, (damit ich ihn ohne Tauchgang wieder bergen könnte, wenn es schnell gehen müsste…) denn ich möchte die Umgebung erkunden und Sandpiper sicher liegen wissen. Ich marschiere bis in die Stadt Calpe und erlebe dort wieder einmal einen Kulturschock: Die Stadt ist so was von touristisch aufbereitet, dass mir die Worte fehlen. Hauptsächlich besteht sie aus Restaurants, Hochhäusern, Immobilienbüros und einem langen, gepflegten und sauberen Sandstrand. Zudem ist sie fest in deutscher Hand. Ich besichtige den Hafen (nichts für mich dabei) und vertschüsse mich wieder zu Sandpiper, um mich von dem Schock zu erholen. Dort wird dann Fisch Nr. 3 zu einem leckeren Abendmahl verarbeitet.
Ich belege Sandpiper seitlich mit einer Leine an einer Absperrboje, um sie damit mit dem Bug in Richtung der ankommenden Wellen drehen zu können, denn wieder einmal kommt der Wind nicht aus der Richtung wie angesagt…
Etmal: 3,5sm, Position: N 38°38,15’ / E 000° 02,15’