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Samstag, 8. Januar 2011

Atlantik, 6.Tag

Gegen Morgen, der Wind und die Wellen haben weiterhin zugelegt, wird es dem bis dahin ganz gut funktionierenden Autopiloten zuviel, Najadchen läuft aus dem Ruder, das Großsegel steht back – eine gefährliche Situation, den wenn der Bullenstander bricht, ist das Rigg in größter Gefahr. Der Autopilot legt Gegenruder was er kann, der Winddruck im Groß ist aber zu stark; irgend etwas in seiner Mechanik gibt mit einem hässlichen Geräusch nach und aus ist es mit ihm. Nun stehe ich in der Finsternis mit einer fixierten Genua, einem backstehenden Groß und einem kaputten Autopiloten da… Fixierte Genua? Um das Schlagen des Vorsegels zu minimieren habe ich den Ausbaumer um einen Topnant und einem Niederholer erweitert; in Verbindung mit der Schot ergibt sich so eine stabile Dreipunktfixierung. Nachteil: Zum Einholen des Vorsegels muss ich nach vorne und den Niederholer Loswerfen. Nach dem Einholen des Vorsegels kann ich langsam abfallen und das Groß halbwegs gefühlvoll wieder auf die richtige Seite bringen. Irgendwie bringe ich den Autopiloten wieder zum Funktionieren, in bestimmten Stellungen gibt er aber knackende Geräusche von sich – kein gutes Zeichen…
Der Wind legt zu, es entsteht ein extrem unruhiges Wellenbild, manchmal türmen sich diese ganz schön angsteinflößend hoch auf. Das wilde Geschaukel hält den ganzen Tag an, einfachste Tätigkeiten werden dadurch zum Problem.
Durch den permanenten Zahnschmerz und das wilde Geschaukel bin ich nicht gerade in bester Stimmung, eher sogar etwas deprimiert…
Wieder den ganzen Tag kein Schiff zu sehen.
6. Mittagsetmal: 148 Sm/640 ges., Position: 22°01,60’ N / 024° 19.35’ W

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