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Montag, 21. März 2011

La Blanquilla

Die Fischer von gestern bekommen von mir eine Menge Minuspunkte, da sie ihren (Kunststoff…) Müll einfach ins Meer werfen und ihre Maschine stundenlang laufen lassen – ich verlege mich daher in eine andere Bucht und unternehme eine Spazierwanderung an den traumhaften Stränden:



Beim Tauchen bewundere ich die großen Hirnkorallen und Röhrenschwämme, verschiedene Fischarten streiten sich um die von mir ins Meer beförderten Fischreste – schade, dass mein Kühlschrank mit frischem Fisch gefüllt ist, mit der Harpune hätte ich da leichtes Spiel!
Anschließend bekomme ich Besuch von den Fischern. Die Unterhaltung verlief leider mehr als holperig, da sie kein Englisch können und ich kein Spanisch… Ich biete ihnen Schnaps an, den sie gerne annehmen; zum Schluss schnorren sie mir noch die halbleere Flasche ab – gebt wenigstens den anderen Kollegen auch noch etwas ab!
Am nächsten Morgen steht mir dann zuviel Schwell am Ankerplatz herein, ich verlege mich an die Südseite der Insel – beim Tauchen kann ich wieder eine herrliche Unterwasserwelt beobachten. Manche der Fische waren so zutraulich, dass ich sie fast mit der Hand berühren konnte.
Am Nachmittag dann Besuch von der Küstenwache. Gerade als ich die Backskiste komplett ausgeräumt hatte, um das untere Ruderlager zu schmieren (es befindet sich in der Tiefe derselbigen eine Schmiervase), den Wasserabscheider und die Hecksektion allgemein zu kontrollieren. Das Boot und die Ausrüstung der Männer ist in einem erschütternd erbärmlichen und ärmlichen Zustand, aber die Crew unter der Führung von Leutnant Ramirez ist durchwegs freundlich und nett, die Amtshandlung verläuft in entspannter Atmosphäre – vielleicht war daran auch der von mir angebotene Schnaps schuld, den die Männer aber (das muss man Fairerweise sagen…) nur in geringen Mengen konsumierten. Allerdings stellten sich bei mir die Haare ob der im Formular enthaltenen Fragen auf: Wie viele Batterien sind an Bord, wie groß ist der Inhalt des Wassertanks und ähnliche gaaanz wichtige Fragen… Noch dazu hatte der gute Leutnant kein Blaupapier mit, so musste er den ganzen Kram nochmals schreiben… Wir kämpften uns seufzend und radebrechend durch den Bürokratenschwachsinn und schieden schlussendlich als Freunde. Außerdem erklärte er mir, dass ich drei Tage ohne einzuklarieren hier sein kann, dann muss ich mich vertschüssen – geht klar, ich will sowieso weiter, hier habe ich (obwohl es sehr schön ist) genug gesehen. In Los Roques kann ich dann offiziell einklarieren – hoffentlich funzt dort wenigstens mein Handy…

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