Etliche Ausflugdampfer stören am Morgen mit ihrer anscheinend unvermeidlichen Lärmkulisse das ruhige Ambiente, aber schließlich ist Sonntag, das Wetter herrlich und andere wollen auch die Schönheiten dieses Inselchens genießen.
Wir umrunden einen Großteil der Insel per Pedes und begutachten mit gemischten Gefühlen die traurigen Überreste der hier an der Luvseite der Insel gestrandeten Schiffe: Einige Fischerboote, zwei Segelyachten und ein größerer Dampfer endeten hier auf tragische Weise:
Zerborstenes Holz, kurios verbogene und verrostete Stahlteile, verstreut über eine weite Fläche, erzählen vom letzten, aussichtslosen Kampf... Die durchgehend ganz flache Insel ist aber im Dunst wirklich nur sehr spät auszumachen - das wird manchmal eben etwas zu spät gewesen sein...
Die Pest unserer Zeit, Kunststoffmüll jeglicher Art, findet sich auch in erheblichen Mengen, von einer wütenden See oft weit ins Inselinnere geschleudert.
In der Mitte der Insel dann der alles überragende Leuchtturm mit seinen beiden markant - symmetrischen, unmittelbar angebauten Gebäuden:
Einst in handwerklich guter Qualität erbaut, stehen sie schon lange leer, dem Vandalismus und der Natur schutzlos preisgegeben. Der “Keller” des Bauwerkes ist als Zisterne ausgelegt, die vier Dachflächen fingen das kostbare Nass auf und wurden über Rinnen in diese eingeleitet, ein Überlauf speiste ein Freiluftbecken, für die karge Tierwelt oft ein Garant fürs Überleben.
Der Meeresgrund gibt nicht viel her, fast nur abgestorbene Korallen, aber der Strand ist herrlich, das Wasser glasklar und angenehm temperiert. Ich nütze die Gelegenheit und befreie Najadchen wieder einmal von ihrem Unterwasserbewuchs.
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