Für etwaige Wünsche, Bitten und Beschwerden bin ich manchmal erreichbar unter:
gerhard-auf-see@gmx.at

Mein Skype - Name: neptun.22



Dienstag, 6. März 2012

Von Espiritu Santo zur Isla Canas

Das kurze Stück gibt keine Probleme auf, nur bei der Durchfahrt zwischen der Isla del Rey und der Isla Canas gibt es eine nicht zu umfahrende Flachstelle, die bei Niedrigwasser mit nur einem Meter eingezeichnet ist. Ist lege meine Abfahrtszeit so, dass ich in etwa bei Hochwasser an diese Stelle komme und sicher durchschlüpfen kann. Man hätte allerdings gefahrlos auch außen um die Insel herumfahren können… Sunny & Simon, ein ausnehmend nettes kanadisches Paar mit ihrem etwas seltsam anmutenden Schiff...



...liegen auch schon hier, ich werde von Ihnen zum Essen eingeladen – zum Abschied überreichen sie mir ein Paket, welches ich aber erst am 20. Tag meiner Pazifiküberquerung öffnen darf. Ist ja fast so wie in den guten alten Zeiten zu Weihnachten!!
Angeblich ist das hier der Geschützteste Ankerplatz in den Perlas – was ich allerdings nicht bestätigen kann. Denn sooo ruhig ist der Platz nun auch wieder nicht, hier merkt man schon die starke Dünung des Pazifiks, die aus Süden heranrollt.
Vor der Pazifiküberquerung möchte ich sicherheitshalber das Rigg nochmals kontrollieren und klettere mit Hilfe meiner bewährten Bergsteigerklemmen in den Mast. Vor Schreck falle ich fast herunter: Beide Ankerplatten der Oberwanten sind eingerissen… Und das vor einer fast 4000 Seemeilen weiten Fahrt… Hier in der „Einöde“ ist an Abhilfe nicht zu denken – ich rigge in meiner Verzweiflung Leinen als zusätzliche Abspannung, um die Wanten etwas zu entlasten. Wenn das nur gut geht…
Durch die relativ starke Dünung ist das Anlanden mit dem Dingi ein Vabanquespiel, da bist du nur mehr Passagier in deinem nicht mehr steuerbaren Dingi, das die Dünung hoch auf den Strand trägt – bei dem Sandstrand ist das allerdings kein so großes Problem, ob das Gewand nass wird stört ja niemanden und der Fotoapparat ist wasserdicht verpackt. Die vielen Kokospalmen locken mich nämlich unwiderstehlich an…



Aus den harten Schalen der Früchte des "Kalebassenbaumes" fertige ich Schalen und Becher:



Am Morgen werde ich vom Lärm von vielen Pelikanen und Tölpel geweckt, als sie sich wie Kamikazeflieger ins Wasser stürzten, um einen Fischschwarm in Najadchens Nähe zu bejagen. Pelikane sind trotz ihrer etwas gedrungenen Form äußerst elegante und effiziente Flieger, welche ganz knapp über der Wasseroberfläche, geschickt den Groundeffekt ausnutzend, längere Strecken ohne Flügelschlag zurücklegen können.
Fregattvögel sind zwar sehr schöne aber auch sehr lästige Vögel, da sie oft die Tölpel grundlos attackieren oder versuchen, ihnen den Weg zu ihren Schlafplätzen zu versperren oder ihnen ihre Beute abjagen. Ein Umstand kommt den Tölpel aber entgegen: Sie können im Wasser landen und dort ausruhen, die Fregattvögel können das nicht. Sie müssen immer in der Luft sein, haben es daher auch beim Beutemachen entsprechend schwerer.  
So schön es landschaftlich hier auch sein mag: Durch den schwarzen Sand (die Perlas sind vulkanischen Ursprungs) erscheint das Wasser stockfinster, direkt unheimlich, da man schon bei knapp 2 Metern Wassertiefe den Grund nicht mehr sieht – da mag ich nicht schwimmen, fühle mich nicht sicher…



Im Übrigen segelt oder rudert hier von den Einheimischen niemand mehr, ihre buntbemalten Pangas und Canoes werden durchwegs durch starke Außenbordmotore bewegt.

Keine Kommentare: