Was gibt es bisslang zu berichten? Nun, nach
den anfänglichen Ärgernissen während des Einklarierens hat sich meine
Stimmungslage wieder dramatisch verbessert, denn: Ich kann wieder lachen, ohne
dass die Mädels laut schreiend vor mir davonlaufen – daran ist der Zahnarzt
meines geringsten Misstrauens schuld… Es war eine gute Idee, die Sanierung
meiner Beißerchen hier durchzuführen, denn ich bin zufrieden mit der Arbeit des
Docs, obwohl teilweise keine europäischen Standards anzuwenden sind - besonders
nicht bez. der Einrichtung allgemein und deren Sauberkeit... Aber der Doc trägt
Augen- und Mundschutz sowie Latexhandschuhe, bohrt sehr gefühlvoll und weiß
meiner Meinung nach vor allem ganz genau, was er macht. Die Kronen sitzen
schmerzfrei, passgenau und sind farblich sehr gut auf die vorhandenen Zähne
abgestimmt - Herz was willst du mehr! Eine Krone kostet 350,- Fiji Dollar. Das
sind z. Zt. rund 140,- € Dafür bekomme ich in Österreich gerade mal einen
warmen Händedruck, wie man bei uns so schön sagt…
P.s.: Wer übrigens die richtige Anzahl meiner hier
eingesetzten Kronen errät, gewinnt
zwei Wochen Gratisurlaub auf Najadchen! (Das errät nämlich niemand…)
Ansonsten ist die Lage hier durch den hohen
Bevölkerungsanteil an indischstämmigen (knapp 40 Prozent), die einst zur
schweren Arbeit auf den Zuckerrohrfeldern ins Land geholt wurden, etwas
gespannt, wie die bürgerkriegsähnlichen Unruhen der letzten Jahre (4
Militärputsche in 20 Jahren…) zeigen. Obwohl seit 2006 das Militär regiert ist dieses
erstaunlicherweise auf den Strassen nicht zu sehen, auch selten die Polizei,
die übrigens nur mit Schlagstöcken ausgestattet ist. (Zumindest in der
Öffentlichkeit…) Viele indo-fidschianische Fachleute wanderten aber wegen der
gesellschaftlichen Probleme im Land ab. Während die ursprüngliche
fidschianische Bevölkerung (vorherrschend Melanesier mit polynesischem
Einschlag) hauptsächlich in der (eher wenig einträglichen) Landwirtschaft tätig
ist, hat der indo-fidschianische Bevölkerungsanteil Handel und Gewerbe fest in
der Hand…
Der optische Gegensatz zwischen den beiden
Haupt- Bevölkerungsgruppen ist übrigens ziemlich krass: Der indische Teil ist
eher schlank, feingliedrig und geschäftstüchtig, ihre Frauen tragen ihre
glatten, schwarzen Haare oft lang, haben meistens (zumindest wenn sie jung sind)
wunderschön gezeichnete Gesichter mit Augen, in denen man(n) gerne versinken
möchte… Der ursprüngliche Bevölkerungsanteil hingegen ist meistens etwas mehr
als wohlgenährt (höflich ausgedrückt…), oft groß gebaut mit breiten Gesichtern
und krausem Haar, vor dem jede Bürste oder Kamm garantiert kapitulieren muss.
Beiden gemeinsam ist die Liebe zu ihren Kindern, dass sie mir besonders
sympathisch macht.
Rad fahren macht hier absolut keine Freude,
denn die Strassen sind oft eng, in einem sehr schlechten Zustand und die
meisten Autofahrer rücksichtslos. Als Fußgänger hat man hier ganz besonders
schlechte Karten (Spring oder stirb…) Erstaunlicherweise wird aber ein
Fußgängerübergang konsequent beachtet…
Anbei noch ein paar Eindrücke, bunt gemischt:
 |
Mein Ankerplatz in der Nähe des Piers für die Großschifffahrt - für Abwechslung ist gesorgt... |
 |
Vuda - Marina, hurrikansicher gelagerte Schiffe. |
 |
Port Lautoka, Fangentladung (Thunfisch) |
 |
Etwas seltsam angelegter Friedhof auf Viti Levu |
|
|
|
|
 |
Volksfest in Lautoka: Gegessen wird im Schneidersitz auf einer geflochtenen Matte. Frank voll integriert... |
 |
Die Zuckerfabrik in Lautoka, eine der Haupteinnahmequellen Fijis. Ohne Rücksicht und Filter in Betrieb... |
 |
Brand in der Raffinerie |
 |
Das Ende (m)einer Ankerwinsch... |
 |
Das war einmal der Elektromotor (m)einer Ankerwinsch... |
 |
Holzschnitzellagerung, Port Lautoka. Eine Brutstätte für Kakerlaken und ein Grund für die teilweise Kahlheit der Hauptinsel Viti Levu. Dieses Material wird ca. einmal pro Monat Verladung nach Japan zur Papierherstellung verschifft |
 |
So lebt ein Großteil der Bevölkerung am Land... |
 |
Kein Scherz: Waschmaschine in einem Waschsalon... |
 |
Dazu der Bügeltisch... |
 |
Die lange Reise hinterläßt seine Spuren... |
 |
Das Ende eines Benzinkochers: der von Durchrostung bedrohte Drucktank und der hygienisch nicht mehr duldbare Zustand machten seine finale Entsorgung notwendig... |
|
|
|
 |
Abendstimmung am Ankerplatz Lautoka |
3 Kommentare:
Ich sage 6 Kronen - die zwei Wochen sind mir sichr!!!!
Leider nein... Tut mir leid!
ich weiss, es sind 12 Kronen !
....bis bald !?
Kommentar veröffentlichen