Noch am Abend geschieht das lang Erhoffte: Nach der nervenden Flaute setzt sich das Hoch durch, es kommt Ostwind auf, wird stärker und bläst uns in Rauschefahrt gen Westen, der wilden Küste Neuseelands entgegen. Es wird eine herrliche Fahrt durch eine sternenklare Nacht – zwar mit dem zweiten Reff und ziemlicher Schräglage, dafür aber mit 6 bis 7 Knoten Fahrt durch den nun raumschots einfallenden Wind. Mein Herz lacht, denn dieser herrliche Wind hält bis in den Morgen durch – genau bis zur Einfahrt in die Bay of Island - dort schläft er ein, ein herrliches Morgenrot beleuchtet die schroffe Küste, begrüßt unsere Ankunft an dieser vor kurzem noch so fernen Küste:
Zwei Frachter ziehen an der Kimm vorbei, dann laufe ich langsam mit ganz leichter Windunterstützung Richtung Opua, dem Einklarierungshafen. Da der Volltrottel von einem Mechaniker in Papeete mit seiner Bohrmaschine das Koaxialkabel des Funkgerätes im Mast gekillt hat, versuche ich mich mit dem Handfunkgerät bei „maritime Radio“ anzumelden - die Kiwis sind da etwas eigen. Nach einigen Versuchen gelingt mir das trotz der eingeschränkten Reichweite auch – meiner Ankunft steht nun nichts mehr im Wege. Außer einer Unzahl von Freizeit – Fischerbooten und Ausflugsschiffen. Das schöne Sonntagswetter will schließlich genutzt werden!
Um Punkt 13:30 Uhr
Ortszeit, nach genau 12 Tagen und 6 Stunden Fahrzeit und einer zurückgelegten Fahrtstrecke
von 1153 Seemeilen, davon 43 Stunden unter Maschine, lege ich am Quarantänesteg
der Opua – Marine an, werde von bekannten Seglern freudig begrüßt, auch Albert
und Jutta stehen schon am Steg und winken mir entgegen. Alle wissen, was hinter
mir liegt, sie haben es ja selbst erlebt.
Wir sind wieder einmal
gut angekommen. Danke…
Gesamtetmal: 1153sm, Position:
035° 18,7085` S 174° 08,5111` E
2 Kommentare:
Lieber Woodquarter sailor!
Wir gratulieren ganz herzlich zur bisher gefährlichsten Passage deiner Reise! Wir freuen uns mit Dir und wünschen erholsame Tage am schönsten Ende der Welt! Ausführliche Email folgt - wir wollten vorab ein direktes Feedback auf die aufwändig gestaltete und gewartete Website geben. Fair winds, smooth sea! Michael & Tina aus der alten Heimat
Danke für die liebe Gratulation!
Jetzt lasse ich es eine Zeit lang ruhiger angehen, werde Land und Leute dieses wahrhaft "schönsten Ende der Welt" erkunden.
Liebe Grüße von Gerhard.
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