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Donnerstag, 18. September 2008

Der Wind aus N / NO hat etwas nachgelassen, es ist aber saukalt. Ich habe keine Lust, ins Wasser zu gehen, obwohl es mir, wohl wegen der niedrigen Außentemperatur, sehr warm vorkommt. Ich möchte den Wind nutzen um in die Marina Solaris zu kommen. Mit etwas Glück und konsequentem Reagieren auf jeden Winddreher gelingt mir das auch, ohne Aufkreuzen zu müssen. Wieder ein herrlicher Schlag! (Etmal: 18sm) Beim Anlegen jedoch passiert es dann: Ich habe etwas zu viel Fahrt im Schiff, da ich wegen dem starken Seitenwind schneller anlegen will. (Meine N22 treibt ja bei Seitenwind ziemlich schnell ab, da der Lateralplan des Kielschwerters relativ gering ist) Ich versuche den Überschuss an Fahrt durch einen beherzten Griff an die (reichlich seltsam geformte) Klampe des Nachbarbootes abzufangen. Das gelingt mir auch, doch gibt es dabei ein deutlich vernehmbares, knackendes Geräusch…… Ich denke mir noch, „jetzt habe ich dem die Klampe ruiniert“. Das dem nicht so war merkte ich, als mir der Marinero die Muringleine übergab und der Ringfinger meiner linken Hand dabei nicht so recht wollte. Auch der heftig einsetzende Schmerz ließ eine böse Ahnung in mir hochsteigen. Ich verheftete trotzdem mein Boot fertig und betrachtete dann meine Hand. Der Ringfinger stand in einem etwas unnatürlichen Winkel ab, konnte keine kontrollierte Bewegung mehr durchführen, war geschwollen und begann sich bläulich zu verfärben. Na gut, hoffentlich ist es ein glatter Bruch ohne Verschiebung und hoffentlich ist die Gelenkskapsel nicht auch noch beleidigt, denn dann habe ich wohl ganz schlechte Karten. Mit Isolierband fixiere ich den lädierten Ringfinger zum Mittelfinger und beschließe, schon heute nach Österreich zu fahren, wohin ich wegen dem Notartermin und dem Zahnarztbesuch ohnehin muss. Ich kläre bei der Marinaleitung die Frage des Liegeplatzes, schlage das zerrissene Segel ab um es reparieren zu lassen, baue das defekte Barometer aus, suche den defekten Autopiloten, räume das Schiff noch zusammen und mache es Burasicher. Zwischendurch kühle ich öfters meinen beleidigten Finger. Den Bootsanhänger noch schnell angekuppelt, die persönlichen Sachen eingeräumt und los geht’s mit meinen braven Skoda Octavia, der trotz der langen Stehzeit sofort ohne zu Murren angesprungen ist. Auf der Rumpelpiste vor MARIBOR / Slo. fangen die Lichter des Hängers unkontrolliert zu flackern an. Vielleicht sollte ich auf dem besseren Feldweg doch nicht so tief fliegen…..
In Langenwang / Stmk. Lasse ich den Hänger bei Heli stehen, der sich freundlicherweise bereit erklärt hat, diesen auf seinem Grund einen Stellplatz zu bieten. Er dopt mich noch mit Kaffee, dann geht’s weiter Richtung Wien zu Mama, die ihrerseits soeben den Gips abbekommen hat. Ankunft ca. 23 Uhr, bis auf die üblichen Idioten problemlose Fahrt, kein Aufenthalt an den Grenzen.