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Mittwoch, 3. September 2008

Na ja, viel Wind war es ja nicht, ich bin in den seichten Gewässern um Murter herumgegurkt, um eine ruhige Ankerbucht zu finden. Beim hineinfahren in dieselbe warnte mich ein freundlicher Fischer vor gefährlichen Untiefen. War sehr nett von ihm, daher habe ihm auch nicht verraten, dass ich sehr genaue Seekarten habe und über die Untiefen Bescheid weiß…. Schlussendlich lag ich dann geschützt, in nur 1m tiefen Wasser!! Gott sei Dank sind die Geizeitenunterschiede in der Adria nicht sehr groß, sonst wäre ich in der Frühe wahrscheinlich auf dem Trockenen gesessen…..
Ungestörte Nacht, nur am Morgen beginnt ein Hund stundenlang herzerweichend zu heulen. Sofort muss ich wieder an meinen Kater denken. wie es ihm wohl ergeht? Ob er noch am Leben ist? Ich werde es wahrscheinlich nie erfahren……
Südwind kommt auf, ich lichte den Anker, lege unter Segel ab und nehme Kurs auf die Insel ZUT. An deren Südspitze befinden sich einige kleine Inselchen, die ich umrunde, um eine geeignete Bucht zum Übernachten zu finden. War aber nichts Gescheites dabei. Die Ostküste von ZUT hochgesegelt, dabei den Blister wieder eingesetzt. Natürlich artete das wieder in Chaos pur aus. Nur bin ich das zwischenzeitlich schon gewöhnt und kann mich nicht mehr erschüttern. Irgendwie komme ich mit dem komischen weiß – blauen Fetzen nicht so richtig zurecht. Aber es wird schon noch werden, so schnell gebe nicht auf!
Ziemlich an der Nordspitze finde ich die gegen Südwind geschützte Bucht BICIKOVICA, wo ich mich vor Anker und Landleine lege. Hier bewährte sich meine „Ankerolina“, eine 50m Gurtbandrolle, welche ich am Heckkorb befestigt habe. An Land habe ich eine verzinkte Kette um einen Felsen gelegt, damit das Gurtband sich nicht durchscheuern kann. Ich habe noch ein 5 Kg Reitgewicht draufgesetzt, damit das Gurtband gut unter Wasser bleibt, und kein zu knapp vorbeifahrender Fischer sie in die Schraube kriegen kann. Der Anker hält mir den Bug des Bootes in Richtung offenes Meer. Warum ich mich so verhefte? Nun, wenn die manchmal heranrollenden Wellen mein Boot quer treffen, kann das für dieses und ihre Besatzung üble Folgen haben, daher dieses Prozedere.
Der Wetterbericht per Navtex verspricht eine ruhige Nacht. Was will man(n) mehr…. Das waren heute 20sm pure Segelfreude. (Für Landratten: sm heißt nicht Sado – Maso, sondern „Seemeile“!) Wobei eine Seemeile 1,852 Km ist. Ergo bin ich rund 37 Km gesegelt.