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Montag, 4. Mai 2009

Girne

Am Morgen die noch notwendigen Marinaformalitäten erledigt, dann Sandpiper an den Marinasteg verlegt. Gerade noch rechtzeitig, bevor das Italientief heranrauscht. Ich habe das Wetterfenster optimal ausgenutzt, dabei wieder einmal Glück gehabt! Das Baro ist in 36 Stunden um 20 (!!!) Hektopascal gefallen, davon alleine in den letzten 12 Stunden um 10 – da muss ja was kommen; dem war dann auch so…. Eine gedruckte Sturmwarnung (8 Beauforts sind angesagt!) wird an die Schiffe verteilt. Die Marinaleitung und dessen Personal reagieren schnell und richtig, bieten Hilfestellung und zusätzliche Mooringleinen an. Gutes Service, muss man schon sagen. In der Marina bricht Hektik aus, aufkommender starker Wind und Schwell lässt Mooringleinen reißen und zwei Schiffe in arge Bedrängnis geraten. Die Marina ist gegen Schwell aus Osten leider nur sehr unzureichend geschützt. Sandpiper führt zwar einen gewaltigen Veitstanz auf, Drei Mooringleinen und vier Vorleinen müssen aber reichen… Dem englischen Schiff neben mir (Eine 40er Bavaria) reißt eine Kette (!!!) und eine Mooringleine, er kann den Platz nicht länger halten, kann sich nur mit Müh und Not an den Zollsteg verlegen, ein Australier kracht mit seinem Bug an den Steg, usw. Sandpiper wird fotografiert, es ist das „tanzende“ Schiff im Hafen. Mir macht es nicht viel aus, ich bin es ja schon lange genug gewöhnt….
Als sich die Situation etwas beruhigt ziehe ich los, um die Stadt zu erkunden. Dort treffe ich Didi und Hans von einer österreichischen Yacht. Deren Skipper, Heinz, ist an Bord geblieben. Wir besichtigen gemeinsam den malerischen alten Hafen, welcher leider total überfüllt ist, und das mächtige Kastell von Girne, einem sehr beeindruckender Festungsbau:


Dieser ist teilrestauriert und in einem guten Zustand; in seinem Inneren befindet sich ein Wrackmuseum:


Sowie einige interessante Ausstellungsstücke:


Insgesamt eine sehr sehenswerte Anlage.
Girne selbst ist eine quirlige und moderne Stadt, gegenüber der Festlandtürkei allerdings ein relativ teures Pflaster. Benzin und Diesel sind dafür wesentlich billiger als „drüben“.