Für etwaige Wünsche, Bitten und Beschwerden bin ich manchmal erreichbar unter:
gerhard-auf-see@gmx.at

Mein Skype - Name: neptun.22



Mittwoch, 6. Mai 2009

Girne

Westwind….
Die Marina ist zwar straff geführt, sauber und gut bewacht, das kalte Wasser der Dusche nervt aber trotzdem…
Die „Illusion“ läuft Richtung Alanya aus, ich starte zu einem längeren Marsch in die Botanik. Mein Ziel ist die Burgruine von St. Hilarion, der Hauptburg Zyperns:


Diese sollte die Insel vor den Angriffen der Araber schützen. Als Richard Löwenherz 1191 die Insel eroberte, hat sie bereits existiert, unter venezianischer Herrschaft wurde sie 1489 verlassen. Vom höchsten Punkt der Burg, 732m ü.d.M., genießt man einen herrlichen Ausblick über Zypern und das weite Meer:



Der Anmarsch war etwas stressig, da ich einen Großteil der Strecke an der vierspurigen Ausfallsstraße nach Levkosia / Nikosia zurücklegen musste; der Marsch hatte sich aber dennoch gelohnt, die herrliche Landschaft und der ansprechende Ruinenkomplex waren die Mühen leicht wert. Dieser ist wie ein Schwalbennest an einen steilen Bergkegel geklebt und architektonisch sehr interessant:


Teilweise führt die Straße zur Burg durch ein „kontrolliertes Gebiet“, das Verlassen der Hauptstraße und das Fotografieren ist dort streng verboten:



Vor einer Kaserne verbot man mir sogar das Fotografieren einer auf einem öffentlichen Platz stehenden Statue und einer Gedenkstätte für gefallene Soldaten. So was Idiotisches…
Da die Insel erst 1960 vom vereinigten Königreich in die Unabhängigkeit entlassen wurde, ist sie immer noch ziemlich „englischlastig“. Zahlreiche englische Touristen und der Linksverkehr zeugen davon. Geografisch wird sie zwar Asien zugeordnet, kulturell und politisch ist sie jedoch stark mit Europa verbunden. 1974 begann dann jenes menschliche Drama, welches bis heute anhält – die Teilung der Insel in zwei ethnische Teile….
Insgesamt legte ich einen Hatscher über 28 Kilometer hin – da machte mir dann das kalte Wasser der Marinadusche auch nichts mehr aus…