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Mittwoch, 24. Juni 2009

Von Methoni nach Navarino / Pylos

Franz und ich legen ab, er fährt gen Osten, ich gen Norden. Vorerst muss ich aber erst durch die Wellen hindurch, die durch den beständigen Westwind schon ziemlich hoch sind und die sich in der Enge zwischen dem Festland und der Insel Sapientza ziemlich auftürmen. Dabei vergeht mir schnell das Lachen, denn so hohe Wellen hatte ich zuletzt im Winter in der Ägäis zwischen den Inseln Astipalaia und Kos erlebt. Unter Segel (Ich habe im Hafen schon das erste Reff eingebunden und die große Fock aufgezogen) und hart am Wind kämpfe ich mich durch diesen turbulenten Bereich. In kurzer Zeit bin ich waschelnass, da ich die Fehlkonstruktion von einer Sprayhood (Danke, Fa. Bosse….) während des Segelns nicht hochklappen kann. Ich kämpfe mich die Küste hoch, Sandpiper bockt und schüttelt sich, da die Wellen von der Küste zurückgeworfen werden und so eine Art Kabbelwasser entsteht. Ein ziemlich unangenehmes Segeln. In der Bucht von Navarino, dem einzigen geschützten Tiefwasserhafen an der Westküste der Peloponnes, wird das Wasser dann ruhiger...


...der Wind dafür böig. Das stört mich weniger, Sandpiper setzt die Drücker elegant entweder in Fahrt oder in Höhe um, wie ich es eben gerade für richtig halte. Zwei Sonnenschüsse waren allerdings doch dabei, da war mein altes Mädchen einfach nicht zu halten gewesen. So segelte ich die ganze Bucht hoch, frei nach dem Motto „wer später refft ist länger schräg“. Hat ziemlichen Spaß gemacht!!
Auf der Suche nach einem guten Ankerplatz komme ich an einem kleinen österreichischen Schiff vorbei. Josef aus Salzburg mit seiner 27er Albin Ballad…


…winkt mich zu sich, lädt mich auf einen Kaffee ein. Er kam die Donau von Passau aus runter, schwarzes Meer, Bosporus, Marmarameer, Dardanellen, Ägäis und der Peloponnes waren seine bisherigen Stationen. Nun will er sich bis Crikvenica in Kroatien Hochkämpfen. Hurra, Ich bin also nicht der einzige verrückte Österreicher! Gemeinsam erkunden wir die nördliche Ausfahrt aus der Bucht. Leider ist diese für Segelschiffe zu seicht, ein querlaufendes Unterwasserriff und eine Sandbarre versperren den Weg.

Etmal: 14sm, Position: N 36°57,21’ / E 021°40,13’