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Samstag, 18. Juli 2009

Siracusa

Die Küstenwache kommt am Morgen mit einem Schlauchboot an Sandpiper herangebraust und möchte einige Daten von mir. Sie kommen aber nicht an Bord, sondern bleiben brav auf ihrer Schwimmhilfe sitzen. Als ich ihre Fragen von woher (Greece…) und wohin (Malta…) wahrheitsgetreu beantworte beäugen sie mit erstaunten Blicken mich und meine aufgemotzte Jolle. Tja Freunde, das hättet ihr von uns wohl nicht erwartet, wie?? Diese Beamten waren übrigens sehr nett und freundlich zu mir – wie eigentlich alle bisher. (Soll auch einmal gesagt werden, nicht immer nur motzen…)
Wieder ist herrliches Wetter, fast schon zu heiß. Ich rudere an Land und stromere durch die Stadt…


…welche mir viel besser als Catania oder Riposto gefällt.
Aber auch hier…


… verfallen ganze Häuserzeilen.
Am Abend kommt Wind auf, die ersten Skipper werden nervös, stecken mehr Kette oder fahren überhaupt ein neues Ankermanöver. Leute, was macht ihr eigentlich, wenn es wirklich einmal anständig am Ankerplatz zu wehen beginnt??
Eigenartigerweise konnte ich keine größeren Geschäfte zum Verproviantieren finden. Das ist mir in Riposto und Catania auch schon aufgefallen – vielleicht habe ich aber auch nur in den falschen Strassen gesucht?
Einige Ship – Chandler fand ich zwar, das Wort „GPS – Mouse“ war für die Verkäufer leider ein Fremdwort…
Ich öffne den defekten Autopiloten in der Hoffnung, ihn mit Bordmitteln reparieren zu können: Das Pflänzchen Hoffnung wird sofort brutal zertreten, als mir ein elektronischer Bauteil und die Reste des mechanischen Endanschlages entgegenkommen. Auch der Motor (eigentlich ein Motörchen…) hat sein kurzes Leben ausgehaucht, er schaut abgebrannt aus und stinkt erbärmlich vor sich hin. Leise vor mich hinfluchend schraube ich das Gerät wieder zu – es ist offensichtlich sinnlos, einen Reparaturversuch zu starten. Ich werde mich doch um eine mechanische Windfahnen - Selbststeuerungsanlage umschauen müssen, denn auf das elektronische Glumpert ist absolut kein Verlass.
Im Gegensatz zu bisher ist es hier (relativ…) sauber, in der Altstadt dominieren viele kleine, ganz enge Gassen, allerdings sind sehr viele der Häuser mit witzigen Mini – Balkonen ausgestattet:


Ehemals prachtvoll, nagt auch hier leider an seeeehr vielen Gebäuden der Zahn der Zeit, allerdings nicht so arg wie in Catania. Die Stadt verbreitet sogar einen gewissen Charme. Hervorzuheben ist die Lebenslust und auch die Freundlichkeit der Einwohner: Mit Händen und Füßen wird gestikuliert, scheinbar kennt jeder jeden, reihum wird gegrüßt und gelacht - es ist eine Freude, ihnen bei ihren Palavern zuzusehen.
Ich allerdings habe ein kleines Problem: In Sizilien eine Internetverbindung herzustellen ist eine echte Herausforderung…