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Mittwoch, 25. August 2010

Nordküste Sizilien

Es war eine ruhige Nacht. Es wird heiß aber dunstig, die Fernsicht ist nicht besonders gut.
Eine Strömung von einem halben bis einen Knoten setzt hier nach Westen – gut erkennbar an dem vorbeitreibenden Müll…
Es wird der „Tag der Schiffspflege“ – ich säubere das Unterwasserschiff tauchenderweise gründlich vom Bewuchs, „entkalke“ den Faltpropeller und die Welle, bringe das Schaufelrad der Logge wieder dazu sich so zu drehen, wie es seine Bestimmung ist, und wünsche mir, ich hätte eine Pressluftflasche mit Regler dabei, denn das stundenlange Rumschnorcheln ermüdet doch ziemlich. Das Deck wurde geschrubbt und der Lazybag nachgenäht – nach dreiundzwanzig Jahren sind die Fäden schon ziemlich mürbe. (Ich weiß nicht, ob es damals überhaupt schon UV – stabilisiertes Nähgarn gab…)
Der von mir durchgeführte Ankertest ( 2m unter Najades Kiel befindet sich ein ebener Sandgrund, da bietet sich so ein Test ja direkt an) ergab, dass der von mir leicht misstrauisch behandelte „Delta“ Anker doch besser hält, als ich es von ihm erwartet hätte. Mit fünffacher Wassertiefe gesteckter Kette hält er im Retourgang 2000 Umdrehungen des Motors stand, gräbt sich gut ein. Was will man(n) mehr… Trotzdem finde ich, dass 10Kg Ankergewicht für das Schiff zu gering sind. Und die 40 Meter 8mm Kette sind mir auch zuwenig…
Was mir wieder auffällt ist, dass das Schiff keine (!!!) einzige Opferanode hat. Weder auf der Welle noch am Kiel. Ob das so richtig ist? Die Welle (Nirosta) ist zwar absolut blank, der Prop (Bronze) zeigt auch keine Oxydationsschäden, nur am Kiel sind ein paar Rostausblühungen zu sehen. Trotzdem kommt mir das Fehlen der Opferanoden irgendwie mysteriös vor – muss ich mal im Forum nachfragen, ob da wer was Genaueres darüber weiß.
Den Rest des Tages wiege ich mich in den warmen Fluten des tyrrhenischen Meeres und genieße einen herrlichen Sonnenuntergang.
Schauen wir mal, was die Nacht bringt!