Es weht weiterhin bis zu 30 Knoten, ich bin hier festgenagelt. Kann noch immer nicht an Land, da das Schlaucherl luftentleert in der Achterkajüte ein finsteres Dasein fristet und ich bei dem Wind meine Najade sowieso nicht alleine lassen würde. Irgendwie blöd, wenn man(n) nach einer Non – Stopp Fahrt nicht an Land gehen kann… nicht dass ich unbedingt müsste, aber frische Milch, etwas Feta, Joghurt, Oliven und ein frisches Brot wären schon was Feines…
Am Ankerplatz herrscht gespannt Ruhe, bis zwei uniformierte in einem Schlauchboot auftauchen und die Hälfte der Ankerlieger verscheucht, da in einer halben Stunde die Fähre kommt. Da war schlagartig Schluss mit lustig. War nicht gerade spaßig, bei Starkwind vierzig Meter Kette und den Anker, der sich verdammt gut eingegraben hatte, aufzuholen. Ich habe schon mal mehr gelacht… Wie die aufgeschreckten Gänse sind die Schiffe auf der Suche nach einem geeigneten Ankerplatz umhergefahren – es ging zu wie beim Autodrom im Prater. Nachdem sich die Aufregung wieder gelegt hatte begann ich ein bisschen am Schiff rumzubasteln: Ich montierte im Bugbereich eine Öse für den Lifebelt und der Mast bekam endlich einen anständigen Beschlag für den Ausbaumer. Dass ich dabei einen 8mm Bohrer (in Holz und GFK...) abgebrochen habe, traue ich mir gar nicht zu sagen – das bleibt unter uns!
Mit Baden gehen ist hier auch nichts, das Wasser ist dazu viel zu kalt – und das im Hochsommer!
Was mich hier im „Süden“ gewaltig stört ist, dass es spätestens um 20:30 (Ortszeit) schon stockfinster ist. Wenn ich da an die herrlich langen Abende im Hochsommer im schönen Waldviertel denke, wo es bis 22:00 hell war…