Am Nachmittag wurde es dann hart, da zeigte mir die Strasse von Otranto ihre Zähne: Der Wind nahm kontinuierlich zu, die Wellen auch. Zum Schluss fuhr ich nur mehr mit der Handtuchgroß weggerollten Genua, trotzdem liefen wir zwischen 5,5 und 6,5 Knoten. Mit den achterlichen Wellen hatte der Autopilot seine liebe Not, er reagierte einfach zu langsam. Aber das kenne ich ja schon. Das waren teilweise stressige 260 sm…
Der Minihafen von Ormos Ammos (Ankunft 18:30) der Insel Othonoi war bereits mit (zumeist) italienischen Schiffen belegt, ich legte mich daher vor der Einfahrt vor Anker. Hier konnte sich zumindest keine große Welle aufbauen – den Wind alleine fürchte ich ja nicht so. Den Anker sauber eingefahren und alle vierzig Meter Kette raus – schließlich will ich ruhig schlafen können.
Nach dieser Non – Stopp Fahrt war ich rechtschaffen hundemüde, brutzelte mir noch schnell gebratene Nudeln a la Gerhard, schickte ein Stoßgebet gen Himmel – dass der Anker halten möge – und verkroch mich in meine Koje.
Etmal: 260sm Non – Stopp, Position: N 39° 50,30’ / E 019° 24,30’