Als Erstes kontrolliere ich am Morgen die Bilge – staubtrocken. Gut. Also alle noch feuchten Sachen wieder an Deck, fertig austrocknen lassen. Ich zerbreche mir weiterhin den Kopf wegen dem Wassereinbruch, denn so möchte ich nicht unbedingt weiterfahren. Allerdings fällt mir dazu nichts Gescheites ein. Erstmal einen 30er Schlüssel besorgen und die Kielbolzen kontrollieren, dann sehen wir weiter.
Die Bucht hier ist sehr hübsch und das Wasser sehr sauber und angenehm warm – ich tauche ausgiebig, erforsche meine Umgebung. Ich bin zwar kein Meersbiologe, habe aber den Eindruck, dass dieser Teil des Mittelmeeres ziemlich „tot“ ist. Eine grau – braune Sedimentschicht überzieht wie ein Totenhemd die spärliche und eintönige Vegetation am Grund, keine Farben unterbrechen die Eintönigkeit. In der Adria sah es genau so aus…
Wer sagt eigentlich, dass Fische dumm sind? Wenn ich normal rumschnorchle kann ich einige von ihnen fast mit der Hand berühren, aber kaum hole ich meine Harpune, lassen sie mich nicht einmal mehr auf Schussweite heran. Ich probiere es mit der Handangel, setze verschiedene Köder ein, kein einziger Biss. Also wurde es nichts mit dem geplanten Fischessen am Abend…
Aber auf die Reste meines Abendessens haben sie sich wie die Wilden gestürzt! Wartet nur, ihr Schlauberger…
In der Nacht dann starkes Wetterleuchten im Norden – hoffentlich kommt nichts allzu Schlimmes in meine Nähe.