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Dienstag, 11. Januar 2011

Atlantik, 9.Tag

Die Nacht verlief ausnahmsweise einmal ohne Störungen… Am Morgen wechsle ich sicherheitshalber den Autopiloten aus; dabei merke ich, dass das mechanische Geräusch, ein unangenehmes Knacken, nicht von ihm sondern aus dem Bereich des oberen Ruderlagers kommt. Na bravo… Der mit Epoxydharz eingesetzte Stift an der Pinne hat sich auch schon gelockert – die Bedingungen hier sind halt schon etwas rau; ich merke es an mir selber: Durch das unablässige Rollen und Stampfen neige ich zur Lethargie, verrichte nur die notwendigsten Dinge. Ich würde mir einen Tag Flaute wünschen, um wieder einmal anständig zu kochen und den Körper pflegen zu können. Andererseits flitzen wir bis jetzt ja ganz schön hurtig über den Ozean – Etmale um die 140 Seemeilen, mit einer 31er, noch dazu Einhand, sind ja auch nicht gerade zu verachten!
Den Göttern wieder einmal geopfert: Diesmal war es ein kleiner Eimer, der unabsichtlich über Bord ging.
An Bord messe ich 26 Grad, gerade angenehm. Eigentlich bin ich ja schon in den Tropen, oder?
In der Nacht sitze ich gerne im Schutze der Sprayhood, eingemümmelt in ein warmes Jäckchen, beobachte unser Kielwasser, die Sterne und das im Mondschein silbern glänzende, wild bewegte Meer. So einsam wie jetzt war ich mein ganzes Leben noch nicht - trotzdem fühle ich mich sehr wohl, genieße die Geräusche der Natur und fühle mich als Teil derselben. Wie viele Menschen sind schon in der glücklichen Lage so wie ich und können sich ihre Träume erfüllen?
Keine Sichtung.

9. Mittagsetmal: 137 Sm/1047 ges., Position: 19° 00,15’ N / 030° 42.12’ W

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