Für etwaige Wünsche, Bitten und Beschwerden bin ich manchmal erreichbar unter:
gerhard-auf-see@gmx.at

Mein Skype - Name: neptun.22



Samstag, 18. Juni 2011

Von Archipel San Bernardo zur Isla Fuerte

Schon zeitig, nach einer ruhig verbrachten Nacht, fahre ich so nahe es geht (dort ist es verdammt seicht) zu dem kleinen Inselchen Santa Cruz del Islote, um zu sehen, ob es dort wirklich so eng hergeht. Tatsächlich klebt dort Häuschen an Häuschen, ein sonderbarer Anblick. Ich möchte dort um kein Geld der Welt leben. Die müssen sich dort alle ganz viel lieb haben, sonst kann ich mir das (freiwillige!) Zusammenleben auf so engem Raum nicht vorstellen.
Anschließend manövriere ich mich vorsichtig aus dem Archipel heraus, was durch die vielen, auf einer ziemlich großen Fläche verteilten Untiefen gar nicht so einfach ist. Ich bin froh, eine genaue Papierseekarte von diesem verzwickten Revier zu besitzen. Der anschließende Segeltag wird dann von der eher zähen Sorte: Ich kann mein Ziel nicht ganz anliegen und eine starke gegenläufige Strömung behindert Najadchens hurtiges Vorankommen erheblich. Noch dazu schwimmt auf weiten Strecken eine Unmenge von Biomüll. Einmal rammen wir sogar einen richtigen Baum, den ich total übersehen habe. Woher das Zeug kommt weiß ich nicht, ich nehme aber an, dass der hier mündende Fluss, dessen Namen ich leider nicht weiß, das Zeug ins Meer verfrachtet. Allerdings schauen alle diese Holzteile und Bäume so aus, als wären sie schon sehr lange im Wasser. Vielleicht dreht sich hier die Strömung permanent im Kreis, wer weiß?
Mit dem NO Passat ist es hier leider Essig, so tief herunter reicht er leider nicht mehr. Im Gegenteil, meistens muss ich gegenan…
Mit dem letzten Büchsenlicht erreiche ich leicht geschlaucht mein Tagesziel, denn die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit sind schon etwas belastend.
Die kleine Insel Fuerte, gerade mal 3km² groß, gefällt mir ganz gut, leider hat sie nur eine halbwegs geschützte Ankerbucht an ihrer Ostseite – und die ist ziemlich seicht. Das wird mir schlagartig klar, als in der Nacht ein heftiges Gewitter aufzieht, der Wind sich dreht und ich auf Legerwall gerate, mit gerade mal einen halben Meter Wasser unter dem Kiel… Keine angenehme Situation. Aber der Anker hält, nur die Schauklerei ist etwas nervig.
Diese Insel befindet sich im Golf von Darien, ca. 90 sm von der panamesischen Grenze entfernt. Sie wird mein Sprungbrett hinüber nach Panama sein, in das San Blas Archipel.

Etmal: 35sm, Position: N 09°23,16’ / W 076°10,50’

Keine Kommentare: