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Samstag, 11. Juni 2011

Von Cartagena nach Baru

Ich bringe noch die letzten Pesos unters Volk (ich kann dieses Fetzengeld schon nicht mehr sehen…), der Straßenhändler bescheißt mich, verlangt das Doppelte fürs Obst als es im Supermarkt kosten würde. Typisch für dieses Land…
Nach den üblichen Vorbereitungen mache ich mich, wieder einmal, auf den Weg ins Neue, in eine Unbekannte Gegend.
Nach dem Anker auf dann die unangenehme Überraschung: Mehr als 4 Knoten Fahrt sind nicht drinnen! Bei Vollgas raucht es aus dem Auspuff (wegen dem Treibstoffüberschuss) gewaltig schwarz, mehr tut sich aber nicht. Verdammt, es kann sich doch nicht in der kurzen Zeit, die ich in der Drecklacke vor Anker lag, so viel Bewuchs angesetzt haben? Oder doch?
Unter Segel und mit Motorunterstützung – da ganz wenig Wind – geht es nach SSW, an die Spitze der Halbinsel Baru. Dort gibt es eine geschützte Lagune, mein Tagesziel. Die Einfahrt in diese ist allerdings mehr als knifflich, da dort etliche Untiefen lauern. Aber alles geht gut, wenn auch manchmal nur mehr eine Handbreit Wasser unter dem Kiel war. In der Lagune kräuselte kein Windhauch die Wasseroberfläche – die Temperaturen (und vor allem die extrem hohe Luftfeuchtigkeit) wurden durch die Windstille noch verstärkt, es war kaum zum Aushalten. In der Kajüte hatte ich 37 Grad, ich schwitzte wie ein Esel… Aber hier konnte ich endlich ins Wasser gehen, ohne in Gefahr zu laufen, mir eine Krankheit einzuhandeln. Allerdings war das Wasser so warm, dass es nur wenig Abkühlung brachte. Beim Tauchgang zur Kontrolle des Unterwasserschiffes dann die traurige Gewissheit: Alles über und über mit Muscheln bewachsen, daher also der Geschwindigkeitsverlust! Sofort begann ich mit dem Abkratzen der ungebetenen Gäste, wobei sich meine in Curacao erstandene Breitspachtel sehr gut bewährte. Bis zum Einbruch der Dämmerung konnte ich aber nur mehr einen kleinen Teil der Arbeit erledigen, außerdem ist das Wasser ziemlich trübe, da ist es nicht besonders schön arbeiten…

Etmal: 20sm, Position: N 10°10,00’ / W 075°40,00’

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