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Samstag, 31. Dezember 2011

Prosit Neujahr aus Panama City!

Es ist ja kaum zu glauben, schon wieder ist ein Jahr um! Was durfte ich in diesem Jahr nicht alles erleben! Von Las Palmas auf den kanarischen Inseln aus ging es solo in dreiundzwanzig einsamen, aber unvergesslichen Tagen ohne größere Probleme über den Atlantik in die Karibik, die romantische Inseltour durch die kleinen Antillen, in charmanter Begleitung von Anita, bis hinunter nach Trinidad, die herrliche venezolanische Inselwelt, die niederländischen Antillen und Aruba wiederum mit Anita, Kolumbien mit Cartagena, die traumhaft schöne Inselwelt der Kuna – Indianer, die aufregenden Fahrten durch den Panamakanal und nun die „Wohlfühlstadt“ Panama City, am Pazifik gelegen. Es war ein wunderbares, herrliches Jahr, wieder war das Schicksal gnädig mit mir, wieder konnte ich einige meiner Ziele als „ohne großen Probleme erreicht“, abhaken. Ich bin wieder einmal gut angekommen… Was ich mir für das neue Jahr wünsche? Na ja, wie immer: Den Weltfrieden! Ach so, für mich persönlich? Dass ich die Kraft und den Mut habe, mein Ding, meine „große Reise“, weiterhin durchzuziehen!
Was geschah am Schiff?
Ich stellte meine Verpflegung komplett auf  „ich brauche keine Kühlung“ um: Deshalb habe ich die, an sich nicht unpraktische, Kompressor - Kühlbox entsorgt. Der Stromverbrauch und die Geräuschentwicklung waren für diese Entscheidung mit ausschlaggebend. Ein panamesischer Fischer freut sich jetzt über das gute Stück…
Der Benzinkocher, an sich problemlos und mit sehr guter Heizleistung, nervt manchmal, wenn die Qualität des verwendeten Benzins nicht stimmt: Der Ruß an Pfannen und Töpfen ist unangenehm…
Mit „Clorox“, so etwas Ähnliches wie bei uns „Danclor“, kann man sehr gut Stockflecken entfernen.
Neuen Reißverschluss für den Lazybag besorgt und von Xavier einnähen lassen. (50,- $)
Ölwechsel (mit Filter). Wieder einmal sorgte mein strategisch und praktisch äußerst clever durchdachtes Vorgehen für eine Riesensauerei im Schiff...
Irgend so ein Zeug gegen die Bakterien im Dieseltank besorgt und gleich eingesetzt. Hoffentlich hilfts… Teuer genug war es ja.
Die mit Dieselkraftstoff durchtränkte Motorraumisolierung erneuert; dazu 3cm starkes Material besorgt. Sauteuer aber gut. Diese Arbeit hat sich bezahlt gemacht, der Lärmpegel des Motors ist dadurch deutlich gesunken. Hoffentlich hält der Sprühkleber, was er verspricht...
Neue Trittfläche am Heck angefertigt, da sich das in Gibraltar als „absolut wasserfest“ gekaufte Holz als eben nicht „absolut wasserfest“ erwies… Leider erweist sich das neue Holz (von mir aus einem Schiffswrack in Kuna – Yala herausgeschnitten) auch als nicht besonders seewasserfest… Ich habe mir daher 1,5cm starke Küchen – Schneidbretter aus Delrin in der passenden Größe besorgt; wenn mir einmal so richtig fad ist, werde ich damit die Trittflächen am Heck und am Bugkorb erneuern.
Mit etwas Glück habe ich einen kleinen „no name“ 230V Inverter „Made in China“ günstig bekommen, denn mein „Voltcraft SW 1200“ Sinus – Spannungswandler war eine totale Fehlinvestition. Trotz nachgerüsteten Anlaufstrombegrenzer konnte ich meine Elektrowerkzeuge, die eine Leistung von je 600 Watt bringen, nicht einsetzen, da der „tolle“ Sinus – Spannungswandler beim versuchten Gebrauch besagter Werkzeuge sofort das Handtuch warf und sich selbst abschaltete. Elektronischer Suizid, sozusagen... Dafür glänzt er mit einem hohen stand by – Stromverbrauch…
Meine tolle Automatik – Rettungsweste (250N Auftrieb!!), die ja irrtümlich während der Kanaldurchfahrt ausgelöst hat, kann ich ebenfalls in die Tonne treten – der Verkäufer in Wien hat mir (gleich zwei…) falsche Reservekits verkauft. Falls der Volltrottel bei meiner Rückkehr noch in Amt und Würden ist, gibt es einen Satz heißer Ohren, versprochen…
Bis auf einen Segelmacher und Frotte – Spannleintücher habe ich alles gefunden, was ich benötigte.

Was gibt es abschließend noch zu Panama City zu sagen? Ich möchte es mit den Worten von „Janosch“ (= Horst Eckert), ausdrücken: „Oh, wie schön ist Panama!“
Kennt Ihr die Geschichte? Eigentlich ist sie ja eine Parabel über die Perspektive auf das eigene Zuhause. Also:

Die zwei Freunde Tiger und Bär leben glücklich in einem Häuschen in der Nähe eines Flusses. Der Bär ist leidenschaftlicher Fischer, und der Tiger ist ein versierter Pilzsammler, der eine kleine gelbschwarz gestreifte Holzente mit Rädern besitzt. Er nennt sie deshalb „Tigerente“. Eines Tages fischt der Bär eine leere Holzkiste mit der Aufschrift „Panama“ aus dem Fluss. Er schnuppert an der Kiste, und sie riecht nach Bananen, und er beschließt, dass Panama das Land seiner Träume sei. Der Bär erzählt seinem Freund Tiger phantasievoll, dass Panama ein Ort sei, wo alles besser, größer und schöner als Zuhause sein soll und dass sie nun in dieses Land reisen sollen. Am nächsten Tag machen sich die beiden mit einem Kochtopf, einer Fischerrute, einem Hut und der Tigerente auf den Weg nach Panama. Zuerst fertigen sie aus der Kiste einen Wegweiser und gehen in die gezeigte Richtung. Während ihrer Reise treffen sie auf die verschiedensten Tiere. Die meisten wissen nicht, wo Panama liegt, und einige geben ihnen falsche Richtungsangaben. Die beiden Freunde laufen durch diese Angaben im Kreis herum und kommen schließlich wieder in ihrem alten Zuhause an. Da in der Zwischenzeit ihr Haus durch die Witterung angegriffen worden ist sowie die Bäume und Sträucher gewachsen sind und die Brücke nicht mehr vollständig intakt war, ist ihnen nicht bewusst, dass sie wieder in ihrem ursprünglichen Zuhause angekommen sind. Sie finden auf dem Boden vor ihrem Haus den Wegweiser mit der Aufschrift „Panama“ und glauben deshalb, dass sie tatsächlich an ihrem Ziel angekommen seien. Sie reparieren das Haus und sind glücklich, endlich im Land ihrer Träume zu sein.

Nachtrag - Kosten des Kanaltransits:

Diese sind großteils variabel und bestehen im Wesentlichen aus den Taxikosten zum Vermessungsbüro Canal de Panama, zur Bank und zur Autoridad de Maritima, den Kopierkosten, den Kosten zur Verpflegung der Crew und der Lotsen, der jedesmal Anlanden fälligen Dingi – Anlegegebühr, den Kosten des Geldtransfers, je nach Rückzahlungsmodus die Bankgebühr für die Rückzahlung der Kaution (25,- $, die wissen, wie man sich ein Körberlgeld verschafft…), den Gebühren für die Ausklarierung, den Gebühren für die Zarpe, und eventuell noch zusätzlich die Kosten für aufzunehmende Linehandler und Leihgebühren für Fender und Panamaleinen.

Die Fix - Gebühren an sich für die Passage für ein Schiff bis 50 Fuß Länge betragen 609,00 USD.

Zum Abschied noch einige Bilder:

Teilweise recht nett restaurierte Altstadt...
Nein, daran ist keine Explosion schuld gewesen. Das wird einmal ein Museum...
Straßen verwandeln sich manchmal in Flüsse...

Die Regenzeit in Panama hat es in sich...

Trockengefallene Fischerboote...
Für den Dreck ist niemand zuständig...
(Mein braves Schlaucherl liegt sicherheitshalber "hoch und trocken" auf dem Steg)
Dieses Wrack wurde sicher schon manchem Boot zum Verhängnis... 
Monument beim YMCA. Über Geschmack läßt sich nicht streiten...
Motorenwerkstatt der etwas anderen Art...
Keine Dorfidylle: Mitten im Stadtteil Santa Ana...
Vor Diebstahl gesichert...
So werden in Panama...
...die Weihnachtsfeiertage gefeiert!
Die „Puente de las Américas" live...
Blick von der „Puente de las Américas" in den Kanal...
Die einzige Bahnverbindung des Landes - die "Panama Canal Railway".
Vom Pazifik zum Atlantik.

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