Und ja, ich befinde mich noch immer am Ankerplatz vor Panama City:
Warum ich mich in Panama nun schon ein halbes Jahr herumtreibe und dem losen Lotterleben anheim gefallen bin? Ganz einfach, die Menschen hier sind schuld daran! Ich fühle mich rundherum wohl, eigentlich kann man(n) sogar sagen, ich bin richtig glücklich. Manche der kaffeebraunen Schönheiten mit den wunderschönen dunklen Haaren und den geheimnisvollen braunen Augen erwidern sogar mein Lächeln… Leider schreibt das vorherrschende Schönheitsideal (angeblich…) einen großen Hintern vor – viele der an sich hübschen Mädchen halten sich daran und tun alles, um diesem Ideal nahe zu kommen - oder vielleicht ist auch nur genetisch bedingt? Jedenfalls, wenn diese Riesenhintern dann noch in enge Jeans gezwängt werden bin ich nicht mehr sehr angetan davon…
Trotz der angeblich irr hohen Kriminalitätsrate fühle ich mich unter den Menschen hier wohl, auch in den Slums hatte ich noch nie irgendwelche Probleme – ganz im Gegenteil, die freundlichen Zurufe und das hilfsbereite Entgegenkommen ist gerade dort besonders groß. Dazu möchte ich noch anmerken, dass ich mit meinem Bike ziemlich viel herum komme und das nicht nur auf den touristischen Trampelpfaden. Ganz im Gegenteil…
Trotz herrschender Regenzeit ist das Klima angenehm und soooo viel regnet es nun auch wieder nicht – von dem hätte ich eigentlich mengenmäßig mehr erwartet – aber zum Wassertank füllen, duschen und Wäsche waschen reicht es. Wenn kein Wind weht wird es allerdings schnell höllisch heiß. Nur die hohe Luftfeuchtigkeit bringt im Schiff Probleme bezüglich Schimmel mit sich. Dieser bildet sich nicht nur auf Pölster, sondern auch in Kästen, auf glatten Wänden, auf Lederartikel und am Gewand. Da hilft nur der konzentrierte Einsatz (an dafür geeigneten Materialien) von Chlor, Essig und viel Lüften. Ich bin am Überlegen, alle meine Matratzen mit einer Art Kunstlederüberzug, so ähnlich wie z.B. Massagetische bezogen sind, auszustatten, um mehr Hygiene ins Schiff zu bringen. Noch dazu lösen sich meine bisherigen Stoffüberzüge durch den Dauergebrauch schön langsam auf, was ja auch nicht gerade eine Augenweide darstellt…
Trotz herrschender Regenzeit ist das Klima angenehm und soooo viel regnet es nun auch wieder nicht – von dem hätte ich eigentlich mengenmäßig mehr erwartet – aber zum Wassertank füllen, duschen und Wäsche waschen reicht es. Wenn kein Wind weht wird es allerdings schnell höllisch heiß. Nur die hohe Luftfeuchtigkeit bringt im Schiff Probleme bezüglich Schimmel mit sich. Dieser bildet sich nicht nur auf Pölster, sondern auch in Kästen, auf glatten Wänden, auf Lederartikel und am Gewand. Da hilft nur der konzentrierte Einsatz (an dafür geeigneten Materialien) von Chlor, Essig und viel Lüften. Ich bin am Überlegen, alle meine Matratzen mit einer Art Kunstlederüberzug, so ähnlich wie z.B. Massagetische bezogen sind, auszustatten, um mehr Hygiene ins Schiff zu bringen. Noch dazu lösen sich meine bisherigen Stoffüberzüge durch den Dauergebrauch schön langsam auf, was ja auch nicht gerade eine Augenweide darstellt…
Mitte Dezember wurde im Radio das offizielle Ende besagter Regenzeit angekündigt – daraufhin folgten gleich mal zwei Tage lang starke Regenfälle…
Panama City ist eine faszinierende Metropole – einerseits hochmodern (so viele neue Autos der Luxusklassen, im krassen Gegensatz zum Zustand der Taxis, wie hier habe ich noch nirgends wo anders gesehen) mit einer beeindruckenden Hochhauskulisse...
...und einer enormen Anzahl an Banken, andererseits Slums, Schmutz und Armut, dass einem angst und bange wird. Hier das andere Gesicht der Stadt: heruntergekommene Gebäude, Dreck, und die Ärmsten der Armen schlafen, als Unterlage oft nur Kartons und von einem vorspringenden Dach vor dem Regen nur notdürftig geschützt, schutzlos allen Unbilden ausgesetzt. Daneben Luxusautos, es ist zum Schreien:
Beides oft in unmittelbarer Nachbarschaft, nur durch einen Straßenzug getrennt. Unheimlich viele bewaffnete uniformierte patrouillieren auf den Straßen und bewachen Geschäfte, Wohnhäuser und sogar Baustellen. Selbst die Verkehrspolizisten tragen ein Schießeisen… Durch die Fußgängerzone patrouillieren sie regelmäßig auf einem Motorrad, wobei der Sozius zusätzlich zur Basisbewaffnung ( Faustfeuerwaffe, Schlagstock und Splitterschutzweste) mit einer Maschinenpistole ausgerüstet ist. Sarkasmusmodus/on: Damit erreicht man in der Menge sicher eine hohe Trefferquote, Kollateralschäden lassen sich nun mal nicht ganz verhindern… Sarkasmusmodus/off.
Obwohl ich kein Spanisch spreche (außer „Hasta la vista, Baby“ - Arny sei Dank) gelang es mir mühelos meine Zähne sanieren zu lassen, neue Visitenkarten zu erstellen, meine Augen kontrollieren zu lassen und neue Gleitsichtbrillen zu bekommen – mit ein bisschen guten Willen beiderseits und meinem sprichwörtlichen Charme (*grins*) alles kein Problem! Das Warenangebot ist Qualitativ und Quantitativ beeindruckend, alle Luxusmarken sind vertreten; so moderne, großzügig angelegte und mit hochkarätigen Firmen besetzte Einkaufmalls wie hier findet man in ganz Österreich nicht! Was ich bis jetzt leider nicht gefunden habe ist ein anständiger Segelmacher und sind Frottee – Spannleintücher; auf die stehe ich ganz besonders, die sind nämlich so angenehm kuschelig. Das Preisniveau ist bei sehr vielen Waren niedrig, das Problem ist nur, diese Waren auch zu finden! Viele Strassen sind nämlich ohne Bezeichnung, noch dazu haben sie manchmal mehrere Namen; erschwerend kommt noch das fast völlige Fehlen von Hausnummern hinzu, was für einen diesbezüglich verwöhnten und daher eher hilflos herumirrenden Ösi dann doch etwas verwirrend ist… Wenn man sich aber an ein paar ortsübliche Eigenheiten gewöhnt hat, findet man sich mit der Zeit doch zurecht… Pkw’s haben vorne keine Nummerntafel, außer der Taxis. Diese sind meistens in einem Zustand, dass man sich oft nicht traut, eines zu benutzen. Eine Blinkvorrichtung ist hier völlig unnötig, fast niemand benutzt dieses an sich nützliche Zubehör, um seine Absicht zur Richtungsänderung kundzutun. Allerdings ist eine gut funktionierende Hupe, möglichst einer Polizeisirene oder der Melodie „ La cucaracha“ nachempfunden, unumgänglich. Ohne diese kann kein panamesisches Auto fahren, niemals! Ob die Lenkung flattert, als wenn sie an Parkinson erkrankt wäre, die Beifahrertür sich nur von außen und ein Fenster gar nicht mehr öffnen lässt oder die Stoßdämpfer nur mehr rudimentär ihrer Aufgabe gewachsen sind, ist eher zweitrangig. Besagte Taxis, einheitlich gelb lackiert, sind fast ausschließlich japanische oder koreanische Erzeugnisse, welche den Strapazen der meist miserablen Straßenzustände und der eher rüden Handhabung trotzen müssen. Von mir bekommen die Panamesen jedenfalls vorbehaltlos den Titel „schlechteste Autofahrer der Welt“. Ich weiß, man sollte mit solchen Behauptungen vorsichtig sein, aber was hier geboten wird, übersteigt alles bisher von mir Erlebte. Dagegen nehmen sich die angeblich so unbeherrscht fahrenden Italiener wie Fahrschüler bei einer Prüfungsfahrt aus… Den meisten Fahrern dieser bemitleidenswerten Fahrzeuge ist zudem mit gesundem Misstrauen zu begegnen – die Preise sind grundsätzlich vorher auszuhandeln, so etwas wie Taxameter gibt es hier ja nicht. Ihre Fahrweise pendelt zwischen grob fahrlässig und völliger Ahnungslosigkeit. Stehengeblieben wird grundsätzlich überall, meistens in zweiter oder sogar dritter Spur – irgendwie geniessen sie Narrenfreiheit. Blinker braucht man wie bereits erwähnt nicht, wer später bremst kommt auch bei rot noch über die Kreuzung… Die meisten Strassen sind als Einbahnen geführt, deren System ich bis jetzt noch nicht ganz durchschaut habe – was mir aber nicht mehr viel ausmacht, da ich mich recht schnell an die örtlichen Gegebenheiten angepasst habe und mit meinem Bike nicht ganz regelkonform am hektomatischen Verkehrsgeschehen teilnehme. Besagte Einbahnstraßenregelung trägt aber entscheidend dazu bei, die Unfallhäufigkeit zu verringern. Glaubt mir, ich kann das beurteilen, denn ich bin fast jeden Tag hautnah am Geschehen…
Obwohl ich kein Spanisch spreche (außer „Hasta la vista, Baby“ - Arny sei Dank) gelang es mir mühelos meine Zähne sanieren zu lassen, neue Visitenkarten zu erstellen, meine Augen kontrollieren zu lassen und neue Gleitsichtbrillen zu bekommen – mit ein bisschen guten Willen beiderseits und meinem sprichwörtlichen Charme (*grins*) alles kein Problem! Das Warenangebot ist Qualitativ und Quantitativ beeindruckend, alle Luxusmarken sind vertreten; so moderne, großzügig angelegte und mit hochkarätigen Firmen besetzte Einkaufmalls wie hier findet man in ganz Österreich nicht! Was ich bis jetzt leider nicht gefunden habe ist ein anständiger Segelmacher und sind Frottee – Spannleintücher; auf die stehe ich ganz besonders, die sind nämlich so angenehm kuschelig. Das Preisniveau ist bei sehr vielen Waren niedrig, das Problem ist nur, diese Waren auch zu finden! Viele Strassen sind nämlich ohne Bezeichnung, noch dazu haben sie manchmal mehrere Namen; erschwerend kommt noch das fast völlige Fehlen von Hausnummern hinzu, was für einen diesbezüglich verwöhnten und daher eher hilflos herumirrenden Ösi dann doch etwas verwirrend ist… Wenn man sich aber an ein paar ortsübliche Eigenheiten gewöhnt hat, findet man sich mit der Zeit doch zurecht… Pkw’s haben vorne keine Nummerntafel, außer der Taxis. Diese sind meistens in einem Zustand, dass man sich oft nicht traut, eines zu benutzen. Eine Blinkvorrichtung ist hier völlig unnötig, fast niemand benutzt dieses an sich nützliche Zubehör, um seine Absicht zur Richtungsänderung kundzutun. Allerdings ist eine gut funktionierende Hupe, möglichst einer Polizeisirene oder der Melodie „ La cucaracha“ nachempfunden, unumgänglich. Ohne diese kann kein panamesisches Auto fahren, niemals! Ob die Lenkung flattert, als wenn sie an Parkinson erkrankt wäre, die Beifahrertür sich nur von außen und ein Fenster gar nicht mehr öffnen lässt oder die Stoßdämpfer nur mehr rudimentär ihrer Aufgabe gewachsen sind, ist eher zweitrangig. Besagte Taxis, einheitlich gelb lackiert, sind fast ausschließlich japanische oder koreanische Erzeugnisse, welche den Strapazen der meist miserablen Straßenzustände und der eher rüden Handhabung trotzen müssen. Von mir bekommen die Panamesen jedenfalls vorbehaltlos den Titel „schlechteste Autofahrer der Welt“. Ich weiß, man sollte mit solchen Behauptungen vorsichtig sein, aber was hier geboten wird, übersteigt alles bisher von mir Erlebte. Dagegen nehmen sich die angeblich so unbeherrscht fahrenden Italiener wie Fahrschüler bei einer Prüfungsfahrt aus… Den meisten Fahrern dieser bemitleidenswerten Fahrzeuge ist zudem mit gesundem Misstrauen zu begegnen – die Preise sind grundsätzlich vorher auszuhandeln, so etwas wie Taxameter gibt es hier ja nicht. Ihre Fahrweise pendelt zwischen grob fahrlässig und völliger Ahnungslosigkeit. Stehengeblieben wird grundsätzlich überall, meistens in zweiter oder sogar dritter Spur – irgendwie geniessen sie Narrenfreiheit. Blinker braucht man wie bereits erwähnt nicht, wer später bremst kommt auch bei rot noch über die Kreuzung… Die meisten Strassen sind als Einbahnen geführt, deren System ich bis jetzt noch nicht ganz durchschaut habe – was mir aber nicht mehr viel ausmacht, da ich mich recht schnell an die örtlichen Gegebenheiten angepasst habe und mit meinem Bike nicht ganz regelkonform am hektomatischen Verkehrsgeschehen teilnehme. Besagte Einbahnstraßenregelung trägt aber entscheidend dazu bei, die Unfallhäufigkeit zu verringern. Glaubt mir, ich kann das beurteilen, denn ich bin fast jeden Tag hautnah am Geschehen…
„Straßenkehren“ dürfte hier ein Fremdwort sein, ich muss mir am Strassenrand zwischen Nägeln, Drahtstücken, verlorenen Teilen, Schotter, Glasscherben und sonstigem gefährlichen Zeug für meine Reifen einen Weg suchen; rechterhand lauert ein deckelloser Gully auf mein Vorderrad, von links hinten braust unüberhörbar ein Bus heran, mein Rucksack drückt auf den Schultern, mein Hintern tut mir weh, die Muskeln flattern und der Adrenalinspiegel liegt jenseits von gut und böse, aber: Auch wenn es am Anfang für mich nicht so aussah: Sie nehmen wirklich Rücksicht auf mich und lassen mich leben! Wahrscheinlich wollen sie einen der wenigen Stadttouristen (leicht erkennbar an den kurzen Hosen und dem Rucksack) nicht gleich totfahren, sondern ihm vorher noch die Möglichkeit geben, sein Geld unters Volk zu bringen…
Die Bürgersteige der Stadt sind , wenn überhaupt vorhanden, so was von Behinderten- und Kinderwagenfeindlich, es ist unbeschreiblich. Es gibt so viele Niveauunterschiede, Stufen und offene Kanalschächte, dass sogar das Rad dort zu schieben anstrengend ist. Dafür gibt es keine Postkästen an denen man sich stoßen könnte – zur Brief- oder Paketaufgabe muss man eines der wenigen Postämter aufsuchen…
Ehemals muss es eine Straßenbahn gegeben haben, stellenweise sind noch stark verrostete Gleisanlagen sichtbar. Nun wird der öffentliche Verkehr auf mittelamerikanische Art und Weise, nämlich chaotisch, laut und farbenfroh, aber trotzdem meist freundlich und mit einem Lächeln im Gesicht, mit Bussen und Taxis abgewickelt. An Lkw’s kommen großteils die amerikanischen Trucks von GMC, Mack und International zum Einsatz. Es sind (außer mir…) keine Radfahrer in der Stadt zu sehen, so verrückt sind die Panamesen nun auch wieder nicht, obwohl sie mir manchmal wie große Kinder oder wie Einwohner von Schilda vorkommen. Mir bietet sich aber so die Chance, trotz der permanent lauernden Gefahren, mir gesundheitliche Dauerschäden einzuhandeln, Land und Leute näher kennenzulernen. Das ist mir das Risiko allemal wert. Nur auf den Radwegen am Südrand der Stadt um am Causeway zu meinem Liegeplatz sind sportive Typen unterwegs, die meist schon zeitig in der Früh zu sporteln beginnen - darunter sind auch etliche Frauen zu finden. Skaten, Rad fahren und Laufen wird hier nebeneinander ausgeübt, wobei das verwendete Equipement oft qualitativ erstaunlich hochwertig ist. In der Stadt befinden sich auch einige sehr gut ausgestattete Radläden, die Ersatzteile zu äußerst günstigen Preisen anbieten. Die Stadt hat knapp 709.000 Einwohner (Stand 2000) - im gesamten Ballungsraum sind es ca. 1.200.000 - und angeblich keine Kläranlagen… Das ist auch der Grund, warum ich hier nicht ins Wasser gehe. Aber schon bei meinen ersten Streifzügen durch die Stadt habe ich ein Freibad mit einem herrlichen, 50m langen Schwimmbecken entdeckt. Dessen Besuch ist gratis, nur meinen Pass muss ich immer hinterlegen – Leute, glaubt ihr wirklich, ich klaue euch das Wasser?? Es ist sehr angenehm, beim Schwimmen einmal keine Angst vor Haien und Quallen haben zu müssen; im Gegenzug werde ich wohl auf Fußpilz und Herpes aufpassen müssen…
Öffentliche Telefone werden nicht zerstört, höchstens mit etwas „Graffiti“ verschönert, es funktionieren auch fast alle – eigentlich erstaunlich!
Die Menschen sind sehr kinderfreundlich, diese wiederum oft erstaunlich höflich und gut erzogen.
Es gibt überraschend viele Dentalkliniken, in einer davon ließ ich meine Zähne sanieren: Zwei Füllungen ersetzen (dabei machte der gute Doc große Augen, als er, auf meinem Hinweis hin, meine selbstgebastelten Kunstharzfüllungen ausbohren musste…), einen Zahn ziehen, bei einem Schneidezahn (ziemlich viel…) Schneidenaufbau – dafür löhnte ich 215,- $. Da kann man nicht klagen, auch die Qualität der Arbeit möchte ich (als Laie) mit sehr gut bezeichnen, die Behandlung verlief hygienisch einwandfrei, freundlich, gefühlvoll und mit modernem Gerät. Die Klinik am Albrook Plaza kann ich also nur empfehlen. Auch Spitäler gibt es genügend, über deren Qualität kann ich allerdings nichts aussagen, da ich zum Glück bis jetzt noch keines davon benötigte. Es sind wenige Raucher zu sehen, für Tabak konnte ich auch keine Werbung entdecken, die Glimmstängel werden von Strassenhändlern auch einzeln (!!!) zum Kauf angeboten. Trafiken konnte ich überhaupt keine entdecken, im Supermarkt kriegt man die Süchtlerstangerln nur an der Kasse.
Papierseekarten, Übersegler für den Pazifik und den Indischen Ozean, konnte ich auch bekommen, nur kostet eine Seekarte rund 45,- $, also eine relativ teure Angelegenheit.
Was mich an den ansonsten sehr netten, freundlichen und hilfsbereiten Panamesen wahnsinnig nervt – sie sind unheimliche Dreckschweinderln. Alles was nicht mehr gebraucht wird, wird einfach irgendwohin weggeworfen. Dazu kommt noch eine eher uneffiziente Müllabfuhr – der Saustall ist so vorprogrammiert. Hier ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Die offenen Kanalschächte sind z.B. ein beliebter „Endlagerplatz“ für Abfälle jeder Art. Es ist ja sooo praktisch, den Abfall in einen der Schächte zu schmeissen, die an jeder Ecke zu finden sind, oder? Diese „Endlagerplätze“ sind aber nur temporärer Art, da beim nächsten Platzregen, der hier ja häufig auftritt, ein Teil des Mülls wieder zutage tritt und der Rest die Kanalisation verstopft – dadurch werden wiederum Teile der Strassen überflutet, das wiederum zu Unfällen führt. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie ein Einheimischer mit seinem Pkw in so ein unter Wasser liegendes Loch fuhr und dann hoffnungslos festsaß. Ich umfahre seitdem diese künstlich geschaffenen, trüben Wasserflächen großräumig, ein unprogrammgemäßer Salto mortale mit Wasserlandung muss ja nicht unbedingt sein, oder?
Augenzeuge eines Kanaldeckel - Diebstahles wurde ich auch: Ich sass gerade gemütlich auf einem Mauersims an einer belebten (!!!) Hauptstrasse, schlürfte genüsslich einen frisch gepressten Zuckerrohrsaft, als neben mir ein Klein – Lkw mit laufendem Motor stehenblieb. Der Beifahrer sprang heraus, ging ans Fahrzeugheck und öffnete die Heckklappe; von der Ladefläche sprangen zwei weitere Männer herab, zu dritt gingen sie zielstrebig zu einem sich in der Nähe befindlichen, etwas größeren Kanaldeckel aus Gusseisen, hoben diesen von seinem vom Konstrukteur vorgesehenen Platz und verfrachteten ihn auf die Ladefläche, die beiden Männer sprangen wieder auf den Wagen, der dritte schloß wiederum die Heckklappe und jumpte ins Führerhaus. Der Fahrer gab Gas und in eine Abgaswolke gehüllt verschwand das Fahrzeug um die Ecke, wobei mich der Fahrer noch fröhlich angrinste und mir freundlich zuwinkte. Ich war so was von perplex, ich konnte nicht einmal lachen, so schnell ging alles – geschätzte drei Minuten dauerte die ganze Aktion…
Eine interessante Erfahrung ist es auch, wenn du in einem Supermarkt (!!!) mit einem 100 $ Schein bezahlen möchtest. Dann passiert nämlich folgendes: Zuerst wirst du, dann der Dollarschein äußerst misstrauisch beäugt, dann musst du deinen Pass vorweisen, die Geldscheinnummer, dein Name, deine Telefon- und die Passnummer wird auf einer Art Formular notiert, welches dann (von dir unterschrieben…) mit dem Schein zusammen abgeheftet und in einer eigenen Lade abgelegt wird. Manche Kassiererin bricht bei diesem Prozedere fast in Panik aus, wenn ich ihr erkläre, dass ich kein Handy dabei habe…Das mache ich natürlich nicht absichtlich, aber den Verlust meines Handys durch einen etwaigen Überfall möchte ich denn doch nicht riskieren.
Der Besuch bei einer netten Friseuse (ein Messerhaarschnitt kostet drei Dollar) ging natürlich auch nicht ohne einer gewissen komischen Komponente ab: Bei der obligaten Frage nach der Länge der stehenzubleibenden Haarpracht dürften meine rudimentären Sprachkenntnisse und meine andeutenden Handbewegungen etwas missverständlich ausgelegt worden sein. Seitdem weiß ich, dass, wenn eine panamesische Friseuse beiläufig „Mosquito?“ fragt und du höflich mit „si, si, Senora, por favor“ antwortest, du unmittelbar darauf einen so was von akuraten und pflegeleichten Kurzhaarschnitt verpasst bekommst, der dir wahrscheinlich den nächsten Friseurbesuch bis hinüber nach Australien erspart. Aber das macht eigentlich gar nichts, denn ich wollte insgeheim immer schon wissen, wie meine Kopfform wirklich aussieht… Die hygienischen Bedingungen des Salons würden zwar nicht ganz dem europäischen Standard entsprechen, aber das dralle und freundliche Mädel legte eine frische Klinge in ihr Rasiermesser ein, um mir damit den Nacken auszurasieren - das ist mir in Österreich noch nie geboten worden…
Panama ist seit 1821 von Spanien und seit 1903 von Kolumbien unabhängig – die cleveren Panamesen feiern daher gleich zweimal einen Unabhängigkeitstag. Dabei gab es stundenlange Umzüge der verschiedensten Musikgruppen, Verbände und Militäreinheiten bei glühender Hitze und strömenden Regen durch die halbe Stadt – ich bewunderte Aufrichtig die jungen Leute ob ihres Durchhaltevermögens und ihrer anhaltenden Begeisterung – obwohl, so viel unrhytmische „Musik“, hauptsächlich von Trommeln und Trompeten stammend, habe ich noch nie gehört…
Was sagt eigentlich Wikipedia über Panama City?
„Panama-Stadt ist heute ein international bedeutendes Banken- und Offshore - Zentrum. Durch die liberale Steuerpolitik des Landes hat sich der Ort in Verbindung mit der Ansiedlung großer Banken ab Ende der 1970er Jahre zu einem wichtigen internationalen Bankenplatz entwickelt.“
(Hilfe, ich glaub, ich krieg’ nen Lachkrampf! Schöner kann man doch das Wort "Steueroase" wirklich nicht umschreiben, oder??)
„104 vorwiegend internationale Banken haben ihren Sitz in der Stadt oder unterhalten Niederlassung bzw. Filialen, in kaum einem anderen Ort der Welt gibt es mehr Bankfilialen. Ein großer Wirtschaftsfaktor ist auch der Dienstleistungssektor und der Schiffsverkehr mit dem Seehafen im Westen der Stadt. Es gibt fünf große mehrstöckige Einkaufszentren und Einkaufsstraßen. Mit dem Ausbau Panamas zum Finanzzentrum hat ein für Mittelamerika beispielloses Wachstum der kleinen Metropole stattgefunden. In der Stadt befinden sich acht der zehn größten Hochhäuser Lateinamerikas, allein 22 Wolkenkratzer mit über 200 Metern Höhe haben Panama eine zum Kanal hinüberblinkende Skyline verschafft.“
(Na ja, die Slums und die Armut großer Bevölkerungsschichten übersehen wir halt nonchalant…)
An dieser Stelle möchte ich mich bei meinen Lesern für ihre Treue bedanken, ein besinnliches Weihnachtsfest sowie Glück und Gesundheit für das neue Jahr wünschen.
Razzia im Stadtteil Santa Ana - da schwang ich sicherheitshalber meine Hufe und machte mich vom Acker...
"Klassische" Sehenswürdigkeiten gibt es eher wenige:
P.s.: Besagter Balboa war ein grausamer Schlächter - die gerechte Strafe ereilte ihn aber schlußendlich, er wurde geköpft. Warum man solchen Leuten überhaupt ein Denkmal setzt, wird mir immer ein Rätsel bleiben...
Nein, hier ist keine Bombe hochgegangen - der Mann repariert unter freiem Himmel alles Erdenkliche mit den unmöglichsten Hilfsmitteln und einem anscheinend schier unerschöpflichen "Ersatzteillager":
Standardsituation und, dem ungehemmten Wachstum der Pflanze nach zu schließen, Dauerzustand in Panama City - fehlende Kanaldeckel! Ist der Alteisenpreis denn wirklich so hoch?
In einem Museum wurde ein Grab der Ureinwohner nachgestellt. Obwohl ganz nett gemacht dürfte dem zuständigen forensischen Anthropologen nicht bewußt gewesen sein, dass er Schädel verschiedener Evolutionsstufen zusammen arrangiert hat...
Christbäume in den Tropen - jeder einzelne davon wurde in einem gefüllten Wassergefäß gelagert, die Nachfrage nach diesen Bäumen war erstaunlich groß:
Weihnachtsdekoration der etwas anderen Art...
Der Arme versuchte im Regen, mit stoischer Gelassenheit, Telefonleitungen anzuschließen oder zu reparieren:
Ein Uhrmacher in seinem Strassenkiosk bei der Arbeit. Wenn das meine ehemaligen Werkstättenlehrer sehen würden!
Während ihre Mutter auf eine Maniküre wartet, die (im Hintergrund links zu sehen) auf der Strasse durchgeführt wird, versucht mich die herzige Kleine mit dem arbeitsintensiven Wuschelkopf zu bezirzen - was ihr natürlich auch gelungen ist:
Rassige Schönheiten buhlten um meine Gunst - können diese Augen lügen?
Gemüse und Kräutermarkt. Was man allerdings mit Teilen von Agaven macht, entzieht sich meiner Kenntnis:
Welche Hallizugene mag dieser Architekt wohl konsumiert haben, bevor er im glückseligen Farbenrausch diesen Entwurf realisierte????
Keine hundert Meter von einer belebten Fußgängerzone entfernt - Verfall und Müll...
Am Ankerplatz vor Las Brisas wird von den Einheimischen auch Rudersport betrieben. Die kippeligen Sperrholzboote werden als Vierer wie Canadier mit Stechpaddeln gerudert, allerdings sitzend. Wobei alle vier, fünf Züge das Ruder von einer Seite zur Anderen gewechselt wird, was, vom gesundheitlichen Standpunkt her betrachtet, sehr vorteilhaft ist.
In den qualitativ und quantitativ hervorragend sortierten Supermärkten finden sich ab und an auch österreichische Produkte, dieses "legale Aufputschmittel" wurde sogar als eye - catcher positioniert:
Die Mole des neu gebauten Fischerhafens bei Niedrigwasser:
Das kostengünstigste und am meisten frequentierte Personen - Transportmittel der Stadt: Alte, wahrscheinlich bereits ausrangierte Schulbusse aus den USA, oft liebevoll / verwegen bemalt, häufig mit einer bis an die Dachkante hochgezogenen und unüberhörbaren doppel - Auspuffanlage und verschiedenen Blinklichtern aufgerüstet. Der technische Gesamtzustand läßt den TÜV - verwöhnten Mitteleuropäer allerdings ehrfurchtsvoll erschaudern...
P.s.: Sehschlitze werden doch genügen, oder sehe ich das etwas zu eng??
P.s.: Sehschlitze werden doch genügen, oder sehe ich das etwas zu eng??
Was will uns dieses Bild sagen? Arnold Schwarzenegger von rechts, oder was? Im Hintergrund die bereits früher beschriebene Brücke, welche die beiden Amerikas verbindet. Darunter mein braves Bike, mein treuer Wegbegleiter. Sozusagen mein "Jolly Jumper". (Siehe Lucky Luke...)
P.s.: Die Bänke sind am Boden verankert, um nicht geklaut zu werden...
Ein Teil des Dinghisteges ist versunken, die dazugehörende Treppe endet im Nirwana. Die zur Zeit einzige Möglichkeit an Land zu kommen stellt dieses als "Fähre" fungierende, extrem kippelige Kleinwasserfahrzeug dar. Hier haben sich schon etliche feuchte Dramen abgespielt, glaubt mir!
2 Kommentare:
Hallo Gerhard,
gib's zu. Nicht der "Flair" einer verrufenen Stadt hält Dich fest, sondern eine braungefärbte
Panama-Schönheit.
Genieß es!
Grüße aus dem verschneiten Deutschland
Kuno
PS: Stell doch ein paar Fotos ein -vom Schiff und so :--)))
Servus Kuno!
..immer diese unbegründeten Verdächtigungen :-))
Gruß ins verschneite Deutschland - hier haben wir 30 Grad - aber im Schatten!!
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