Von Panama in die Südsee, 11. Tag

In der Nacht geht es dann los: Eine tropische Depression zieht über uns hinweg, es wird wieder einmal hektisch: Das 2. Reff muss eingebunden werden, es geht höher an den Wind – die Wellen kommen querab. Das ist eine unangenehme Sache, da bei der daraus resultierenden Schräglage die Küche kalt bleibt…

Es regnet seit langem wieder einmal. Genau als das Gewitter über uns steht taucht so ein verdammter Fischtrawler aus dem Nichts von Steuerbord auf. Er ist zwar rund eine Meile entfernt, geschreckt habe ich mich dennoch, da ich ihn auf dem Radar nicht gesehen habe. Bei Regen, stärkerer Krängung, dicken Wolken, Squalls und höheren Wellen ist besagtes Radar nur mehr bedingt aussagefähig, da die Identifizierung des angezeigten Bildes dann eher zum Blick in die Kristallkugel als eine eindeutige Identifizierung der Umgebungssituation wird…

Auch mein Benzinkocher mag das gebeutelt werden  nicht, er beginnt zu rußen, die Flamme blakt nur mehr gelblich. Einen Kaffee möchte ich aber trotzdem haben!

Nachdem sich die Situation beruhigt hat laufe ich vor den Wind ab und berge die Genua, da sich einige Nähte durchgescheuert haben – das will sofort repariert werden. So sitze ich am Deck und nähe einige Meter Naht nach.

P.s.: Was haben wir eigentlich früher ohne Autopiloten, GPS, Kabelbinder und Küchenrollen gemacht?

24 Stunden Etmal: 125sm, Position: S 04° 25,84’ / W 092° 08,73’