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Donnerstag, 29. November 2012

Von Tonga nach Neuseeland, 3. Tag


Am Vormittag verlasse ich die Tropen, die „Sonnenwendegebiete“, in denen ich mich nun so lange aufgehalten habe. Diese werden ja begrenzt durch die beiden Wendekreise auf 23° 27′ nördlicher - Wendekreis des Krebses -  und 23° 27′ südlicher Breite - Wendekreis des Steinbocks. Diese südliche Breite habe ich gerade übersegelt, nun bin wieder in den sogenannten „gemäßigten Zonen“. Das merke ich auch daran, dass es empfindlich abgekühlt hat und auch die Wassertemperatur merklich gesunken ist.
An Deck finde ich leider wieder einige tote fliegende Fische – umsonst gestorben…
Zu meinem Erstaunen wird das Meer um uns herum plötzlich braun – ich befinde mich mitten in einem schwimmenden Bimsstein - Feld!!
 
(Mit  freundlicher Genehmigung von Albert Stöcker)

Was geht hier vor? Vulkanische Untergrundaktivitäten ohne mein Wissen? Nichts wie weg hier… Tatsächlich verfolgen mich diese feinporigen und porösen Bimssteine noch tagelang, treten aber nicht mehr so häufig auf.
Um 11:30 peile ich das nördliche Minervariff querab, ich passiere es im Lee, sicher ist sicher… 6 Schiffe liegen darin vor Anker, darunter die kanadische „Picara“, mit der ich Funkkontakt habe. Warten die alle auf besseres Wetter oder was? Nachdem ich jetzt eh monatelang an Riffen gelegen habe schaue ich lieber, dass ich weiterkomme. Denn so harmlos ist die Gegend hier ja nicht...
Um 16:30 peile ich das südliche Minervariff querab, kein Schiff lag darin. Von nun an gibt es kein Hindernis mehr bis Neuseeland!! Nur mehr nebbiche 765 sm bis zur Bay of Island auf der Nordinsel von NZ, meinem Ziel.
Diese Riffe, Eigentlich Ringatolle, erheben sich kaum über die Wasseroberfläche, nur brechende Wellenkämme und ein paar Korallenblöcke sind zu sehen – wie viele Schiffe mögen hier wohl schon zugrunde gegangen sein, wie viele Menschen mussten hier schon ihr Leben lassen??
Die Minervariffe liegen ein bisschen abseits meiner Route nach Neuseeland, ich laufe nur aus Sicherheitsgründen so nahe daran vorbei: Wenn etwas bei mir oder Najadchen nicht in Ordnung wäre, bekäme ich nur mehr hier Hilfe – ansonsten, wie gesagt, gibt es nur mehr Wasser bis NZ….
Diesiges Wetter und ein riesiger Halo um die Sonne machen mich leicht nervös…
P.s.: Meiner Meinung nach wäre das nördliche Riff der besser geeignetere Not – Ankerplatz.

Etmal: 102sm, Position: 024 48.3480 S           179 41.3038 W
 

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