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Sonntag, 2. Juni 2013

Von NZ nach Fiji, Tag 5


Wind und Welle nehmen weiterhin zu, ebenso das etwas unangenehme Gefühl in der Magengegend…
Nachdem uns eine gemeine Welle voll breitseits erwischt hatte, nahmen verschiedene Dinge des Schiffes schlagartig eine andere Position ein, eine Packung Teighörnchen reißt auf, verteilt seinen Inhalt am Boden, etwas Wasser kommt ins Schiff, alles wird klamm. Die Bordhygiene kommt vieeel zu kurz und die Stimmung war auch schon einmal besser...
Es ist stark bewölkt, teilweise regnet es. Der starke Wind erzeugt eine heulende, beunruhigende Geräuschkulisse – das trägt auch nicht gerade zur Entspannung bei…
In einer miesen Böe springt der Autopilot aus seiner Lagerung an der Pinne, wir produzieren eine Patenthalse. Blöd bei dem starken Wellengang, wo es oft übers Deck wäscht. Der Bullenstander hält aber… Die umschlagende Pinne reißt den Heckdeckel auf, bricht einen der beiden Verriegelungsbeschläge ab. Ich komme nicht mehr durch den Wind, ich will mit Motorkraft Najadchen wieder in die richtige Position drehen, aber der Motor springt nicht an - überkommende Wellen haben das Motorpaneel unter Wasser gesetzt und einen Kurzschluss verursacht. Nachdem ich das Groß temporär geborgen hatte bekam ich jedoch die Situation schnell wieder unter Kontrolle. Dann drehte der Wind, es ging hart gegenan. In dieser Situation offenbarten sich (wieder einmal!) die tollen Segeleigenschaften meines braven Mädchens: Trotz seiner geringen Größe nahm es elegant selbst die gemeinsten Wellen, obwohl wir manchmal bis zum Mastfuß im Wasser standen. Mit jeder Welle wuchs mein Vertrauen zu meinem Schiffchen. Nachdem ich durch den langen Aufenthalt in Neuseeland gut ausgeruht war, konnte ich zudem die doch eher unangenehmen Segelbedingungen locker wegstecken. Allerdings wurden die erstaunlich schnell heranrauschenden Squalls ziemlich heftig, ich konnte kaum mehr Raum nach Luv gewinnen, muss die Wellen mehr schräg nehmen. Zum Glück ist kein anderes Schiff in der Nähe und Freiraum ohne Ende – ein beruhigendes Gefühl!
Das GPS 32 bekommt zu wenig Spannung, ich weiß nicht warum, es fällt dadurch teilweise aus. Der Toilettenbesuch entwickelt sich zu einem Trapezakt mit ungewollter Komik, aber alles geht gut…
Unangenehm ist nur: Seit zwei Tagen kein Kaffee, kein warmes Essen…
Die (bisher nicht benutzte) 12V Steckdose im Vorschiff dürfte anscheinend verkehrt gepolt sein, das Ladegerät des Laptops fängt bei Gebrauch an dieser Dose zu brummen und heiß werden an.

24 Stunden Etmal: 76sm, Position: 027 21.0004 S  176 03.2858 E

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