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Sonntag, 7. September 2008

Die Insel Olib durchwandert. Leider sind die Kapellen von Sv. Roku und Sv. Nikola zugesperrt. Wobei ich mich immer wieder frage, wie ärmlich und karg die Menschen hier vor Jahrhunderten wohl gelebt haben und welch innige Verbindung sie zu ihrer Heimat gehabt haben müssen, um diese endlosen, oft meterdicken, Steinwälle errichten zu können, damit sie der Natur in diesen Steinwüsten ein Fleckchen urbaren Bodens abringen konnten. Heute sind diese, früher landwirtschaftlich genutzten, Flächen großteils verödet und von Maccia durchdrungen. Viele von den Ölbäumen werden nicht mehr gepflegt und wohl auch nicht abgeerntet. Lohnt sich wahrscheinlich nicht mehr, in unserer Konsumorientierten Husch – Husch Welt….. Ich glaube, die chinesischen Mauer(n) erreichen nicht die Ausdehnung dieser kroatischen Steinwälle. Jeder Stein einzeln, sorgsam zu Trockenmauern hochgeschlichtet, um das bisschen Erde, meist rötlich gefärbt, zu schützen, damit sie die Bura und die Winterstürme nicht verbläst. Eine für mich fast unvorstellbare Arbeitsleistung.
Am frühen Abend ein Gewitter. Wer war dabei auf dem Meer unterwegs? Riiiiiichtig, Gerhard natürlich, wer sonst! Irgendwie liebe ich Gewitter. Diese unheilschwangere Stimmung, einer unbestimmten Drohung gleich, die jagenden und dräuenden Wolkenbilder in immer wieder neuen Formen, der weit übers Meer grollende Donner und das Farben- und Formenspiel der Blitze beeindrucken mich immer wieder aufs Neue.
An der Nordspitze von Olib vor Anker gelegt. In der Nacht nervt ein Fischer, der in schneller Fahrt, mit einem sehr starken, ins Wasser gerichteten Scheinwerfer, und mit langen Speeren ausgerüstet, im wilden Zick – Zackkurs mehrmals gefährlich nahe an meinem Boot vorbeirauschte. Leider habe ich keine Ahnung, hinter was der mit dieser archaischen Technik her war.