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Freitag, 10. Oktober 2008

Bei Tagesanbruch haue ich ab, hier reichts mir. Der Wind weht entlang der Küste, passt also genau. Nachdem ich noch leicht Groggy bin, segle ich nur unter ausgebaumter Genua, ich will mir z.Zt. den Stress mit „Butterfly“ segeln nicht antun. Es geht trotzdem mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 3,8 Knoten flott dahin. Die Wellen kommen von schräg achtern, heben das Boot in einem sanften Rhythmus, wollen es aber auch aus der Bahn werfen, der Autopilot hat einiges zu tun. Ich versuche das Chaos der vergangenen Nacht wegzuräumen, Ordnung in das Schiff zu bekommen und die Blutspuren wegzuwischen. Beim Kochen passierte es dann wieder, ich traue es mir fast nicht zu sagen: Der Topf mit den Spaghettis kocht über, beim wegnehmen desselben vom Kocher rutscht er mir aus der Hand, alles fliegt (wieder einmal…) auf den Boden. Es ist zum Heulen. Ab sofort wird nur mehr im Cockpit oder im Waschbecken gekocht, sonst nirgends mehr!! Der Rest des Tages verläuft harmonisch, zwei Kaffee richten mich moralisch wieder auf, als „Glückshormone“ vernasche ich ganzes Glas von Mamas guter Marillenmarmelade. Am Nachmittag laufe ich den Hafen von KASTELL VILLANOVA, westlich von BRINDISI gelegen, an. Niemand weist mir einen Platz zu, zwischenzeitlich ist mir das aber schon Wurscht, ich suche mir eine geeignete Stelle im Hafenbecken und werfe bei zwei Meter Wassertiefe mein Schlickhakerl in den Grund. Wenn’s nicht passt wird mir das schon jemand sagen…..
Noch immer habe ich italienischen Boden nicht betreten!! Seit LASTOVO in Kroatien habe ich das Schiff noch nicht verlassen. Doch, einmal: Als ich ins Wasser sprang, um es vom Riff zu ziehen. Also doch schon italienischen Boden berührt – allerdings nur am Meeresgrund, und das gilt nicht.
Etmal: 32sm, alles unter Segel. Position: N 40° 47,5’ E 17° 35,2’