Ungestörte Nacht, ich will weg von dem Kaff hier und schaue, dass ich Raum nach Süden machen kann. Unter Maschine, da (wieder einmal….) kein Wind. Dieser Küstenabschnitt gefällt mir sehr, er ist stark gegliedert, steil, felsig und doch stark bewachsen, von kleinen, fast intim anmutenden Sandstränden aufgelockert. Ich komme bis PARGA, einem Touristenort mit (noch) griechischem Flair. Es herrscht herrliches Wetter, es ist heiß. Ich lege mich vor Anker und kontrolliere durch mehrere Tauchgänge mein Unterwasserschiff auf Schäden: Im Bugbereich backbordseitig im Unterwasserbereich finde ich einige böse, tiefe Kratzer, die tun weh. Die vordere Kielunterkante schaut ziemlich „angebumst“ und zerkratzt aus, was aber nicht weiter tragisch ist. Die Rudervorderkante / unten zerkratzt, auch weiter nicht tragisch. Ruderwelle nicht verbogen, Ruder leichtgängig. Nach wie vor kein Wassereintritt im Ruderlagerbereich. Alles in allem bin ich noch einmal gut davongekommen. Keine gravierenden oder „lebensbedrohlichen“ Beschädigungen, bei der nächsten Antifoulingerneuerung werden diese Schäden repariert.
Es gibt hier einen wunderschönen, sehr langen Sandstrand und ein altes Kastell normannischen Ursprungs - was haben denn die hier verloren gehabt ?? Angeblich erbaut um 1337. Die Venezianer, Franzosen, Briten und Ali Pasha (keine Ahnung wer das war, angeblich war er sehr berüchtigt – warum weiß ich auch nicht) residierten darin. Jetzt war ich da und habe mir beim Anblick des gigantischen, halbwegs geometrisch angelegten Steinhaufens Gedanken über die Diskrepanz der Etats von Wehrausgaben und Sozialleistungen, auch schon in Altväterzeit, gemacht. Es hat sich anscheinend nichts geändert….
Der Anzahl der Lokale, Pensionen und Hotels nach zu schließen muss in der Saison hier die Hölle los sein. Auch hier wieder die, anscheinend unvermeidlich lauten, Mopeds / Motorräder mit ihren Kamikazepiloten. Durch so viele winkelige und schmale Gässchen, bergauf, bergab, bin ich schon lange nicht mehr gelatscht. Eine Tankstelle habe ich gefunden, leider fast einen Kilometer von meinem Schiff entfernt. Also kein Benzin. Schön langsam wird er knapp…. Ich muss mir so ein kleines, zusammenlegbares Transportwagerl oder einen dieser, vor kurzem bei uns noch toppaktuellen, klappbaren Roller als Transportmittel besorgen, denn mit Tankstellen am Wasser sieht es in Griechenland mehr als schlecht aus.
Im Gegensatz zu Kroatien sind die Olivenbäume hier wesentlich größer (und wahrscheinlich auch älter) Für die Ernte der Oliven werden große, schwarze Kunststoffnetze unter den Bäumen ausgelegt. Nach der Ernte verbleiben besagte Netze beim Baum, sie werden nur etwas zusammengebunden.
Etmal: 14,5sm, Position: N 39° 16,95’ / E 020° 24,23’