Genug von Ithaka gesehen. Ich segle rüber ans Festland, um schön langsam in den Golf von Korinth zu kommen. Am Anfang bewölkt, klart es bald auf, es wird ein wunderschöner Tag, wiederum schwach windig. So dümple ich wieder einmal als eine Art schwimmendes Verkehrshindernis quer über das Ionische Meer. Mehrere große Schwärme von Kormoranen kommen mir im Formationsflug entgegen, als sie mich als Hindernis erkennen bricht ihre schöne Flugordnung zusammen, wildes Geflatter und Ausweichmanöver finden rund um mein Schiff statt. So viele Kormorane auf einmal habe ich noch nie gesehen…..
Mehrmals überfliegen mich Kampfjets der griechischen Luftwaffe im Tiefflug. Ich glaube aber nicht, dass die mich gesucht haben….
Mit Mama telefoniert. Sie klingt sehr positiv, die Schmerzen ich ihrem Fuß sind fast ganz weg, etwas geschwollen dürfte er noch sein. Ich freue mich für sie!
Gegen Abend wird die Stimmung feierlich: Eine leichte, aber konstante Brise schiebt das Schiff seiner Ankerbucht entgegen, ruhig durchschneidet der scharfe Bug das blaue Wasser des ionischen Meeres. Keine Wellen kräuseln das Meer, eine fast unwirkliche Stille herrscht. Das Abendrot beleuchtet die nahende Küste mit einem milden Farbton, am Horizont zieht eine Fähre ihrem mir unbekannten Ziel entgegen. Ich umsegle das dem Kap Vorgelagerte Riff, weiter zu einer Windberuhigten Zone, berge dort die Segel, der Anker fällt bei zwei Meter Wassertiefe. Ich fahre den Anker in den weichen Schlickgrund ein, stecke fünfzehn Meter Kette und versorge das Schiff. Während die Sterne aufgehen und die Lichter an der Küste zu brennen beginnen, bereite ich mein Abendessen zu. Stille um mich herum. Ich bin wieder einmal gut angekommen. Bei Kerzenlicht und leiser Musik lasse ich den Tag Revue passieren. Es war ein guter Tag. Ich bin dankbar dafür und glücklich.
Etmal: 21sm, Position: N 38°23,04’ / E 021° 06,27’