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Freitag, 28. November 2008

Ich glaub, ich hab heut Namenstag – alles Gute, Gerhard!
Trotz heftiger Fallböen war es eine ruhige Nacht. Sicherheitshalber habe ich aber ein paar Mal die Leinen und den Anker kontrolliert, der Schrecken des Vortages sitzt noch tief. Es bläst unverändert weiter, ich füge mich in mein Schicksal und bleibe einfach an Ort und Stelle. So sicher wie hier liege, kann nichts passieren. Ich nutze den Tag für Servicearbeiten am Schiff, repariere endlich den Starterknopf, schlage das Sturmsegel an, binde schon das dritte Reff ins Groß ein, befreie die zerrissene Genua so gut es geht vom Salz, rolle sie zusammen und staue sie weg. Den Schaden ausbessern kann ich selber, die Ausrüstung dazu habe ich ja. Ich kontrolliere den Benzinstand, 6cm sind noch im Tank, ich habe mir also unnötige Sorgen gemacht. Dass die, von mir extra eingebaute, mechanische Benzinuhr nach nur einer Saison defekt ist, erwähne ich zähneknirschend und nur der Ordnung halber… Dann erkunde ich die Bucht, besteige die Klippen, suche den markanten Leuchtturm auf Ak. Korakas auf, genieße den ungehinderten Fernblick und bin dem Zufall (oder der Fügung…) dankbar, dass es mich an diesen Ort verschlagen hat, denn der stellt sich als wahres Kleinod heraus. Eine derart vielfältige Landschaftsformation, wild und bizarr von Wind und Regen geformt, habe ich noch selten gesehen. Dazu reizende, idyllisch gelegene, kleine Sandbuchten, eine ungestörte Ruhe und kristallklares Wasser. Auf der anderen Seite der Bucht eine an die Klippen angeschmiegte, mich architektonisch sehr ansprechende, typisch griechische Kirche, einfach gebaut, flach, schmucklos, dezent gegliedert, ganz in weiß und blau gehalten. Ich bin hin und hergerissen. Dieses Fleckchen Erde kann ich Erholungssuchenden von ganzem Herzen empfehlen. Zur Hochsaison wird hier allerdings einiges los sein, fürchte ich….
Morgen in der Früh werde ich versuchen, aus der Bucht hinauszukreuzen, um nach Naxos zu kommen – wenn das Wetter es zulässt.