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Sonntag, 17. Mai 2009

Sitia

Direkt ungewohnt, so eine ruhige und ungestörte Nacht vor Anker. Keine Tanker umkreisten mich, ich musste nicht alle halbe Stunde Aufstehen und einen Kontrollblick rundum machen. Nichts. Einfach nur wieder einmal durchschlafen. Herrlich!
Ich blase an Deck mein Schlaucherl auf, mit meinem Wägelchen latsche dann ich die paar hundert Meter quer durch die Pampas um Benzin zu holen. Dort erkundige ich mich aber vorher sicherheitshalber, ob ich eh mit Kreditkarte bezahlen kann, da ich kein Bargeld mehr habe….
Ich reinige wieder einmal das Unterwasserschiff vom Bewuchs und frage mich zum wiederholten Mal, warum ich eine Menge Geld für das Antifouling ausgegeben habe, wenn es eh nichts nutzt….
Die Reparatur der Schotschiene wird ein Problem. Die neun ausgerissenen Schrauben halten natürlich nicht mehr im GFK. Ich möchte die Reparatur gleich anständig durchführen und durchbolzen, doch so lange Schrauben habe ich leider nicht an Bord. Ich bräuchte welche mit 70mm (!!!) Gesamtlänge.
Mein Körper lechzt nach körperlicher Bewegung, daher bleibe ich am Ankerplatz liegen und wandere in die Stadt. Es ist zwar Sonntag, ungewohnter weise haben aber hier, im Gegensatz zur Türkei, fast alle Geschäfte geschlossen. Da heißt, ich bekomme keine längeren Schrauben für die Schotschiene. Ich wandere etwas durch die Stadt und den Hafen – na ja. Hier hält mich jedenfalls nichts.
Am Abend mache ich Spaghetti, damit der Klabautermann endlich was warmes bekommt. Leider war ich dabei etwas unkonzentriert und habe reines Meerwasser zum Kochen benutzt und nicht nur ein Drittel davon. Das Ergebnis war klar: Versalzene Spaghetti und ein Klabautermann, der eine Miene wie sieben Tage Regenwetter zieht….
Am Abend dreht der Wind, ich bin auf Legerwall. Ich kann das eh was nicht leiden. Ich stecke mehr Kette und bereite mich auf eine ziemliche Schaukelei vor.